TELEKOM

SATAN und SAINT


BUCH

Christian Hofer

chofer@gmx.at

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SATAN und SAINT


SATAN und SAINT

Aufspüren und Beseitigen von Sicherheitslücken in vernetzten Umgebungen.

Christian Hofer

Als die beiden Entwickler von SATAN, Wietse Venema und Dan Farmer ihre Toolsammlung 1995 vorstellten, erregten sie damit großes Aufsehen, da es das erste einfach erhältliche Programm war, um Sicherheitslücken in vernetzten Rechnern automatisch aufzuspüren. SATAN überprüft Systeme auf Sicherheitslücken, die durch fehlerhafte Konfiguration oder Software aufgetan werden können. Es meldet aber nicht nur die problematische Stelle, sondern erklärt auch warum eine Sicherheitslücke ein Problem darstellt. Neben SATAN gibt es mittlerweile eine Reihe anderer Port-scanning- und Service-testing-tools. Im Unterschied zu den meisten vergleichbaren Programmen erlaubt SATAN aber auch die „Trust-Relationships“, also die Abhängigkeiten und Vertrauensverhältnisse zwischen verschiedenen Rechnern zu untersuchen. Als Beispiel sei die „man-in-the-middle attack“ genannt. Wenn ein System Ihre DNS-Anforderung für eine Telnet-Verbindung zum Server durch sich selbst schleift und alle Daten der Verbindung protokolliert, ist das natürlich ein großes Sicherheitsproblem. Der erfolgreiche Einsatz von SATAN stellt gewisse Anforderungen an die Hard-und Softwareausstattung sowie das Wissen der Benützer. So ist SATAN ausschließlich für Unix-Systeme (eingeschränkt auch für Linux) verfügbar und benötigt dort root-Rechte, Perl 5.004_004, einen C-Compiler und X-Windows.

Ein Auszug aus der Liste wichtiger, von SATAN durchsuchten Services und empfohlene Gegenmaßnahmen:

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Da viele Arbeitplatzrechner als Betriebssystem MS Windows NT einsetzen, hier noch einige Sicherheitshinweise als Checkliste:

Alle Sicherheitsvorkehrungen sind natürlich nutzlos, wenn nicht alle Benützer eines Systems die Notwendigkeit erkennen und aktiv unterstützen.

Mit diesen grundlegenden Vorsichtsmaßnahmen können Sie eine gewisse Sicherheit gewährleisten. Sie sollten aber trotzdem immer die neuesten Entwicklungen und Meldungen zur Sicherheit vernetzter Systeme und der Serversoftware mitlesen: Zwei sehr gute Mailing-Listen zu diesem Thema finden sich auf http://www.iss.net/lists und http://www.ntbugtraq.com/ntbugfaq.htm und natürlich erfahren Sie in den entsprechenden Newsgroups aktuelle und ausführliche Informationen zum Thema.

Gesamteindruck

Martin Freiss geht in „Protecting Networks with SATAN“ zuerst allgemein auf die Relevanz von Sicherheitsbelangen ein und beschreibt sowohl die Installation als auch die Funktionsweise mit den entsprechenden Abwehrmaßnahmen sehr genau. Für erfahrene Benützer sind sicher auch die Ausführungen zur Erweiterbarkeit von SATAN interessant.

Das Buch richtet sich daher vor allem an Systemadministratoren von Unix-Anlagen, die eine übersichtliche Referenz zu SATAN benötigen und es regelmäßig verwenden. Inzwischen existiert eine aktualisierte Nachfolgeversion von SATAN, die sich SAINT (Security Administrator’s Integrated Network Tool) nennt und über     http://wwdsilx.wwdsi.com/saint zu beziehen ist. SAINT enthält eine umfangreiche Dokumentation, an den Hard-und Softwareanforderungen hat sich (leider) nichts geändert.

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PCNEWS-62  April 1999

Christian Hofer chofer@gmx.at