Warum ich Lehrer wurde

Als ich in den Lehrerberuf wechselte war ein wichtiges Motiv die Chance, in engem Kontakt mit meinem Fachgebiet zu bleiben, statt in Firmenhierarchien in gänzlich fachferne, organisatorische Aufgaben überzuwechseln. Zu erkennen, welche Inhalte zu vermitteln sind und welche als weniger bedeutend eingestuft werden, verstehe ich als eine zentrale Aufgabe meiner Tätigkeit.

Aus meiner Sicht ist es sehr wichtig, die teils handwerklichen, teils theoretischen Kenntnisse meines Fachgebiets auch selbst auszuführen. Das bringt es mit sich, dass ich vermutlich mehr Zeit an einer Rechenanlage verbringe als ein Durchschnittsuser. Ich gebe aber zu, dass trotz dieser eingehenden Beschäftigung mit der EDV ich von einer Zertifizierungsqualifikation (ausgenommen einfachere Grundlagenzertifikate) ziemlich entfernt bin.

Aus Neugier habe ich die Prüfer-Prüfung des ECDL und das erste Semester des CISCO-Zertifikats CCNA absolviert, bin aber im Zweifel, ob dieser Stoff das ist, was uns abgeht. Ich habe vielmehr den Eindruck, dass gerade die Eingangsvoraussetzung für das Lehrerdasein – der Auftrag, Wissen aus der realen Welt für Unterrichtszwecke aufzubereiten – mit dem Einzug des zertifizierten Wissens verschwindet.