Wir sind
eine Projektgruppe bestehend aus fünf Schülern der HTBLA-Kaindorf /Sulm. Im
Sommersemester 1999/2000 begannen wir im Rahmen der Fächer Projektentwicklung
(Prof. Rachholz) und des Freigegenstandes Internet (AV Simon) damit, eine
Intranetlösung für unsere Schule zu planen. Wir haben uns als Ziel gesetzt,
diese Intranetlösung in den nächsten zwei Semestern zu realisieren.
Unser
Projektteam: Projektleiterin Alexandra Wipfler(re.), Stefan Trummer, Thomas
Hutter, Robert Klemencic, Christoph Hödl(li.)
Zu Beginn
wollen wir eine kleine Einführung in den Themenbereich unseres Projektes geben.
Intranet, was ist das?
Ein Intranet
ist ein Netz innerhalb des Unternehmens, das nicht öffentlich zugänglich ist,
aber die gleichen Dienste wie das Internet bietet. Es nutzt sozusagen die
Internet-Technologie für den Hausgebrauch. Diese "private" Seite des
Internets entwickelte sich in den USA in den vergangenen Jahren rasant, aber
auch in Europa beginnt die Kommunikationsplattform Intranet ein elementarer und
bestimmender Bestandteil im Geschäftsalltag zu werden.
Die Gründe, die für die Installation eines
Intranets sprechen, liegen auf der Hand: Über den Intranet-Server stehen
sämtliche firmenrelevanten Informationen an jedem Ort, zu jeder Zeit in der
gleichen Version zur Verfügung, völlig unabhängig davon, welche Infrastruktur
oder Hardware-Plattform am jeweiligen Firmenstandort besteht.
Die firmeninterne Organisation kann mit Hilfe
dieser Technologie um einiges vereinfacht werden. Natürlich beschleunigt diese
Form der firmeninternen Organisation, die Datenbearbeitung erheblich. Da nicht
nur Informationen abgerufen werden können, sondern auch mit Hilfe einer
Datenbank mit abgestimmten Benutzerzugriffen verändert bzw. bearbeitet werden
können.
Dazu kommt, dass die Benutzer wie die
Informatikabteilung gleichermaßen von weiteren Vorteilen profitieren, z.B.:
Weiterverwendung der bewährten, von Kinderkrankheiten befreiten, alten
Applikationen - aber jetzt mit modernerer Oberfläche, besserer Sicherheit,
gesteigerter Zuverlässigkeit, vereinfachter Wartbarkeit und damit höherer Verfügbarkeit.
Bei der Intranet-Technologie
ist nur die Client/Server-Struktur vorgegeben, es kann somit genau auf die
Anforderungen jedes Unternehmen angepasst werden, und ist somit im Anwendungsbereich
grenzenlos.
Weil die Internet-Standards von einzelnen
Hardwareplattformen und Betriebssystemen unabhängig sind, ist es möglich,
einfacher und schneller plattformübergreifende Client/Server-Anwendungen zu
implementieren.
Mit dem als Client arbeiteten Web-Browser, wird
mittels Web-Server auf die Datenbank oder Groupware zugegriffen. Der Anwender
muss nur einen Browser bedienen können, um Zugriff auf Text-, Grafik-, Video-
und Audiodaten zu haben.
Immer mehr beginnen auch die
Software-Hersteller, ihre Programme auf das Intranet auszulegen. In
Office-Anwendungen wie z.B. Terminkalender- oder Zeiterfassungs-Applikationen
werden Internet-Techniken eingebunden, so dass man z.B. auch von daheim mittels
Internet auf den Terminkalender im Büro zugreifen kann. Dies ist im Grunde
genommen das gleiche System, welches als Extranet bezeichnet wird.
Es gibt auch schon Hersteller, die schlüsselfertige Intranet-Lösung mit
eingebundenen Extranet als Komplettpaket anbieten.
Implementation eines
Intranets:
TCP/IP
Praktisch alle
Internet-Anwendungen benötigen TCP/IP, deshalb läuft ohne dieses Protokoll im
Intranet gar nichts. TCP/IP muss jedoch nicht das einzige Protokoll im LAN (Local
Area Network) sein. Sollte ein Parallelbetrieb mit zwei Protokollen im LAN
nicht möglich sein, kann man diese jedoch mittels Schnittstellen miteinander
verbinden.
Web-Server
Im Zentrum eines Intranet
stehen die Web-Server, wobei auf einen einzelnen Web-Server mehrere
Virtuelle-Web-Server angelegt werden können. Als nächstes steht daher die Anschaffung
und Einrichtung von Web-Server auf dem Programm. Es gibt auch Gratis- Sharware
für die Einrichtung der Web-Server, welche meistens alles enthalten, was für
den Betrieb im Intranet benötigt wird, bieten meistens zusätzliche Werkzeuge
zum Überwachen und Verwalten der eigenen Web-Site.
Organisationsstruktur
Nun
muss man sich Gedanken darüber machen, welche Informationen im Intranet zur
Verfügung gestellt werden sollen. Es muss analysiert werden, wie und wo Dokumente
erstellt werden.
Antworten
folgender Fragen sind dabei hilfreich:
"Wer
erzeugt welche Dokumente?"
"Welche Dokumente kommen
wo zum Einsatz?"
"Wer
benötigt diese Dokumente?"
"Welche
Prioritäten-Struktur wird angelegt?"
Auf
Basis dieser Erkenntnisse sollen dann Richtlinien für ein einheitliches
Erscheinungsbild von Formularen,
Dateinamen und Verzeichnisnamen aufgestellt werden.
Web-Design im
Intranet:
Wir haben uns im Zuge des Freigegenstandes
Internet mit dem Design von Webpages auseinandergesetzt, wobei als Unterlage
das Buch "Web Site Design, Killersites" von David Siegel, Verlag
Markt & Technik, ISBN 3-8272-5331-4 diente. (http://www.killersites.com)
Die Diskussionen über grafisches und
strukturelles Design von Homepages im Internet wird sehr intensiv geführt. Aus
gutem Grund: Jeder, der einen eigenen Web-Server betreibt, lernt mit der Zeit
den unmittelbaren Zusammenhang zwischen gutem Web-Design und Besucherzahlen
kennen. Dieser Zusammenhang ist sehr direkt und entwickelt sich nicht linear,
sondern exponentiell.
Warum soll für Intranets, also Web-Server zur firmeninternen Kommunikation,
etwas anderes gelten? Weil Mitarbeiter anspruchsloser sind?
Eher das Gegenteil ist der Fall. Eine interne
Homepage soll genauso um die Aufmerksamkeit des Mitarbeiters werben, wie eine
externe Homepage versucht, möglichst viele Besucher anzuziehen. Dabei ist es
technisch viel einfacher, interne Seiten grafisch sinnvoll zu gestalten: Der
Mitarbeiter greift auf diese Seite nicht mit einem langsamen Modem zu, sondern
über das lokale Netzwerk.
Erfolgsfaktoren für ein gelungenes
Intranet-Design sind
◦
Funktionalität
◦
Ästhetik
◦
Produktivität
In der Verwirklichung dieser Anforderungen suchen Unternehmen nach dem
Schlüssel für die totale Anpassung an die sich ständig verändernden Wünsche und
Bedürfnisse ihrer Kunden. Flexibilität wird dabei groß geschrieben, da sie eine
wichtige Rolle spielt, falls das Intranet zu einem späteren Zeitpunkt erweitert
wird.
Eine
einfache Datenbank auf dem Server zu haben reicht nicht. Um den Zugriff von der
HTML-Seite her zu ermöglichen, braucht es mindestens 2 Applikationen: der
Web-Server, welcher die HTML-Seiten bereitstellt, und der Datenbank-Server
(oder DBMS), welcher den Zugriff auf die Daten ermöglicht. Zusätzlich wird
dabei oft eine dazwischenliegende Applikation verwendet, der Gateway (meistens
ein CGI-Script), welches die Anfrage der HTML-Seite entgegennimmt und sie so
zubereitet, dass sie vom Datenbank-Server verstanden wird.
Meistens wird CGI von einem Client dazu
gebraucht, um auf dem Server an Daten zu gelangen, entweder um sie abzufragen
oder auf dem Server zu speichern, um die Daten danach im Browser anzuzeigen.
dynamisches
HTML: Da CGI auch
Dateien erstellen kann, ist es auch fähig, HTML-Dateien zu erstellen, und diese
dann an den Leser zur Anzeige zurückschicken. Dies ist eine gebräuchliche Methode,
um Informationen vom Server zu bekommen und sie an den Client zu schicken.
PRO:
◦
Intranets bieten mit ihren offenen Standards
und Technologien eine exzellente Plattform für die Verbreitung von internen
Informationen.
◦
Offene Standards erlauben höhere Flexibilität
bei der Auswahl von Produkten.
◦
Neue Werkzeuge in Desktop-Applikationen
erlauben auch Anfängern die Erstellung von HTML-Seiten.
◦
Web-Browser dienen als universelle Clients und
sind auf allen wichtigen Desktop-Plattformen verfügbar.
◦
Web-Server brauchen weniger Rechenleistung und
Harddiskkapazitäten als die klassischen Groupware-Pakete.
CONTRA:
◦
Groupware-Applikationen für Intranets stecken
noch in den Kinderschuhen und sind noch nicht so leistungsfähig wie
traditionelle Pakete.
◦
Inbetriebnahme eines TCP/IP-Netzwerkes kann
zusätzliche Kosten verursachen, wenn es noch nicht im LAN enthalten ist.
Nun da Sie einen kleinen Einblick in den
Themenbereich Intranet hatten möchten wir Ihnen gerne unser Projekt vorstellen:
Um kurz unsere Motivation zu beschreiben,
wollen wir einen kurzen Einblick in die Skripten-Problematik an unserer Schule
geben.
In den meisten Lehrfächern werden wir mit Hilfe
von Skripten, die von Lehrern erstellt wurden, unterrichtet, welche auf einem
Terminalserver zu finden sind, meist mit unverständlichen Dateinamen in
verschiedene Verzeichnisse gelegt. Im Laufe der Jahre nahm der Bestand und die
Versionen der Skripten immer mehr zu, und somit wurde die Übersichtlichkeit
immer geringer.
Als dann einer unserer Professoren die Idee
verlautbarte, man könnte doch ein Intranet implementieren, war für uns gleich
klar, das dies der einzige Weg ist, diesen Missstand abzuschaffen.
Als wir unser Projekt starteten, haben wir uns
als Ziel gesetzt, die ideale Lösung für unsere Schule zu finden.
Zuerst schrieben wir ein e-mail an das
Lehrerforum, worauf sich einige Professoren bei uns meldeten, die bereits ein
Intranet an ihrer Schule implementiert hatten. Dadurch nahmen wir dann mit
einigen Schulen Kontakt auf. Leider war es uns aus zeitlichen Gründen nicht
möglich mehr als zwei Schulen zu besuchen.
BULME
Graz Gösting:
Als erstes besuchten wir die BULME Graz Gösting
(http://www.bulme.at), welche über ein
Infonet (PC News, April 1998) verfügt, das von Prof. DI Bertram Geiger
aufgebaut wurde. Wir möchten uns hier an dieser Stelle für die tatkräftige
Unterstützung bei Prof. Geiger bedanken.
Das Infonet der BULME Graz baut auf einem
Linux-Server auf, der in mehrere virtuelle Server unterteilt wurde. Doch nicht
nur die Hardwaredaten interessierten uns, sondern vor allem auch der Inhalt des
Infonets. Die umfangreichen Informationen reichen von Datenblättern über
Schülerprojekte bis hin zu gesellschaftlichen Neuigkeiten. Es war interessant
zu besichtigen, denn es steckt sehr viel Information in diesem Infonet. Wir
fanden auch eine mögliche Lösung für unser Skripten-Problem, denn in der Bulme
Graz Gösting liegen alle Datenblätter und Skripten im PDF Format auf dem
Server, und können durch einen Link im Infonet heruntergeladen werden.
Besuch
der BULME Graz-Gösting
bei
Prof. DI Bertram Geiger (li.)
Die zweite Schule die wir besuchten, war die
HTL Kapfenberg (http://www.htl-kapfenberg.ac.at).
Auch hier gilt unser spezieller Dank wieder einer Person, Prof. DI Grabher. Er
nahm sich die Zeit und erläuterte uns das Schulinformationssystem der HTL
Kapfenberg.
Dieses Schulinformationssystem ist zugleich ein
Intranet als auch ein Extranet. Es baut auf einer gewaltigen Datenbank auf, die
von Schüler- und Lehrerdaten bis hin zur virtuellen Noteneingabe und
Notenabfrage alles beinhaltet, was für den täglichen Schulbetrieb von Nöten
ist. Weiters beeindruckend ist auch das virtuelle Klassenbuch, das zur Zeit mit
einer Klasse getestet wird. Auch die HTL-Kapfenberg betreibt sein
Schulinformationssystem durch einen Apache-Webserver mit Linux, im Hintergrund
ist MySQL als Datenbank tätig, und als Gateway wird PHP3 benutzt.
Als Abschluss unseres Projektes werteten wir
die Daten unserer Schulbesuche aus, und verglichen diese mit unseren eigenen
Vorstellungen, wie das Intranet für unsere Schule realisiert werden soll. Wir
kamen zu dem Schluss, dass unser Intranet dem, der HTL-Kapfenberg ähneln sollte,
aber wir wollen auch noch weitere Punkte einbinden.
Jene Punkte die unser Intranet enthalten soll:
◦
Skripten und Formulare sollen übersichtlich
gut organisiert im Intranet eingebunden sein |
◦
Von jeder Klasse soll eine Liste angefertigt
werden, und jeder Klasse sollte eine eigene Seite im Intranet zur Verfügung
gestellt werden |
◦
Stundenpläne sollen für Lehrer und Schüler
abrufbar sein |
◦
Noteneingabe per Intranet/Extranet soll
möglich sein |
◦
Notenstatistiken sollen für
Zugriffsberechtigte abrufbar sein |
◦
Mailinglisten für Schüler, Professoren und
Klassen sollen angelegt werden |
◦
Virtuelles Klassenbuch |
◦
Über Schülerprojekte soll im Intranet
berichtet werden |
◦
Extranet um auch von zuhause aus, auf
wichtige Informationen Zugriff zu haben |
◦
Passwortgeschützer Zugang zu vertraulichen
Daten |
◦
Eigener Chatroom, um schulintern miteinander
kommunizieren zu können |
◦
Bulletin Boards für Professoren/Schüler um
Neuigkeiten auszutauschen |
Es gibt da noch einige Ideen wie, vielleicht
Webcams für Videoconferecing mit anderen Schulen, natürlich unter der
Voraussetzung dass wir andere Schulen finden, die an solchen Ideen interessiert
wären.
Die Frage, die sich dadurch wieder aufwirft
ist, wer wird das System betreuen und weiterentwickeln? Aus diesem Grund wollen
wir den Wartungsaufwand möglichst gering halten.
Vision
unseres Intranets
Wie sich unser Projekt weiterentwickelt, wird
sich noch weisen. Wer mehr über unser Projekt erfahren will oder uns bei
unserem Problem, die beste Intranetlösung für unsere Schule zu finden,
weiterhelfen kann, möge sich bitte an IatSchool@gmx.at,
oder an eines unserer Projektmitglieder wenden.
Autoren |
Email-Adresse |
Projektleiterin: Alexandra Wipfler |
|
Robert Klemencic |
|
Thomas Hutter |
|
Christoph Hödl |
|
Stefan Trummer |
Unsere
Schule: