Abb.: MPI für Entwicklungsbiologie, Tübingen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Christiane Nüsslein-Volhard


Biochemikerin, Genetikerin, Nobelpreisträgerin:
Christiane Nüsslein-Volhard
(geb. 1942).

Interview, Bericht, Publikationen und Weblinks

 

 

 

 

Lebensdaten, Ausbildung und Stellung von Christiane Nüsslein-Volhard

      Geboren am 20. Oktober 1942 in Magdeburg; 1962–1964 Studium der Bio­logie, Phy­sik und Chemie an der Universität Frankfurt/M., 1964-1968 Biochemie­diplom­stu­dium an der Uni­versität Tübingen, 1969-1974 Max-Planck-Institut für  Virusfor­schung in Tü­bin­gen und 1973 Pro­mo­tion zur Dr. rer.nat in Biologie (Genetik), 1978-1980 Grup­pen­leiterin am Euro­pean  Molecular Biology Laboratory (EMBL) in Heidel­berg, 1981-1985 Gruppenleiterin im Friedrich-Miescher-Labo­ra­torium der Max-Planck-Gesell­schaft in Tübingen, seit 1985 Wis­sen­schaftliches Mitglied der Max-Planck-Gesell­schaft und Direktorin der Abteilung III (Genetik) am Max-Planck-Institut für Entwick­lungs­bio­lo­gie in Tübin­gen sowie Univer­si­täts­professorin an der Universität Tü­bin­gen, zahl­reiche Preise und Auszeichnungen, Nobel­preis für Physiologie oder Medizin 1995, geschieden, keine Kinder.

 

 

 

a)  »Affirmative Actions sind gut«.

    Interview mit Christiane Nüsslein-Vol­hard

    zur Situation der Frauen in den Naturwissenschaften

    (BRD 1998)

     Von Oliver Hochadel[1]

 

O. H.: Sehr geehrte Frau Prof. Nüsslein-Volhard, die Unter­repräsen­tanz von Frau­en in der Wissenschaft – und hier vor allem in den Natur­wis­sen­schaf­ten – gilt gemeinhin als Mißstand. Sind Affirmative Actions im Sin­ne ei­ner bevorzugten Einstellung von Frauen Ihrer Mei­nung nach erfolg­ver­spre­chend? Sie haben es auch auf »normalem« Wege »geschafft«.

C. N.: Außer mir gibt es natürlich noch eine Reihe von anderen Frauen, die es ohne Affirmative Actions »ge­schafft« haben. Es wäre auch sehr schön, wenn es ohne solche ginge. Meiner Einschätzung nach ist aber nichts so ent­scheidend für einen Anstieg des Frauenanteils wie dieser selbst. Mit an­deren Worten: Wenn mehr Frauen in der Wissenschaft wä­ren, würde auch die Zuwachsrate im Sinne einer Autokatalyse, das heißt der Be­schleu­nigung einer Reaktion durch einen Stoff, der wäh­rend dieser Reak­tion entsteht, zunehmen. Daher sind ein­malige Affir­ma­tive Actions, ob­wohl ein wenig diskriminierend, im Resultat doch gut und not­wen­dig.

O. H.: Evelyn Fox Keller[2] sagt in einem Interview mit »heureka!«[3], daß Sie von US-amerikanischen Wissenschaftlerinnen wie eine Heldin verehrt würden, während Sie in Deutschland für Feministinnen sogar eine »Fein­din« seien, nur weil Sie eine erfolgreiche Naturwissenschaftlerin seien. Trifft dies zu?

C. N.: Fox Keller hat recht. Das liegt wohl an der generell höheren Wissen­schafts­feindlichkeit im deutschsprachigen Raum. Automatisch wird an­ge­nom­men, daß eine Frau, die erfolgreich in diesem Beruf ist, furcht­bar viel arbeitet, verspannt und hart ist und ihre Mitarbeiter aus­beutet, ohne überhaupt hin­zu­sehen. Feministinnen in Deutschland kön­nen sich oft nicht vorstellen, daß Wis­sen­schaft, also Erkenntnis­ge­winn, Spaß macht und daß das Interesse an der Na­tur ganz unabhängig von mensch­lichen Qualitäten und anderen Interessen ist.

O. H.: Die Soziologin Beate Krais[4] hat für die Max-Planck-Gesellschaft (MPG)[5] eine Studie über die Unterrepräsentanz von Frauen in der MPG selbst erstellt. Wie würden Sie als Direktorin die Lage der Frauen dort einschätzen?

C. N.: Leider gibt es zuwenig Frauen in den höheren Positionen, und es ist nicht zu übersehen, daß auch bei dem sehr hohen Qualitätsanspruch, den die MPG hat, der Prozentsatz niedriger ist als an vergleichbaren Ein­richtungen z.B. in den USA. Das liegt zum Teil an dem negativen Ima­ge der Wissen­schaft­lerin, das Frauen eher davon abschreckt, diese Lauf­bahn einzu­schla­gen (es gibt daher wenig Kandidatinnen für solche Jobs), aber auch daran, daß, wie wissen­schaftliche Untersuchungen ge­zeigt haben, bei gleicher Lei­stung die Kom­pe­tenz von Frauen häufig und unbewußt geringer eingestuft wird als die von Män­nern. Mit ande­ren Worten: Man traut’s ihnen nicht so leicht zu.

Gleichwohl gibt es Fächer in den Naturwissenschaften, Entwicklungs­bio­lo­gie zum Beispiel oder auch Genetik und Embryologie[6], in denen sehr viele Frau­en vertreten sind, wenigstens in den USA. Das liegt wohl auch an dem größe­ren Interesse, das Frauen an diesen Themen haben.

 

 

 

b) Bericht

    »Es wäre gut, wenn es in der Wissenschaft mehr Frauen als Vorbilder gäbe«

    Christiane Nüsslein-Volhard – erste deutsche Nobelpreisträgerin[7]

 

»Sie gilt als schwierig«, meint die »Zeit«. »Zielstrebig« sei sie, findet der »Köl­ner Stadt­an­zeiger«, »unkonventionell, mutig und etwas spröde«. Und der »Express« weiß, daß sie »sehr ehrgeizig« ist – Charakterzüge, die bei Männern quasi natür­lich und kaum er­wäh­nens­wert sind, fallen bei Frauen eben auf. Schon gar, wenn sie mit der höchsten Aus­zeichnung geehrt werden, die die Welt­gemeinschaft an herausragende Wissen­schaft­ler zu vergeben hat – und in Aus­nahmefällen auch mal an eine Wissenschaftlerin: Die zweiund­fünfzig­jäh­rige Biochemikerin Christiane Nüsslein-Volhard wird am 10. De­zem­ber [1995] in Stockholm als erste deutsche Frau – und als fünfte Frau in der Mensch­heits­ge­schich­te – den Nobel­preis[8] für Medizin entgegennehmen! Verlie­hen für ihre Ent­deckun­gen »auf dem Gebiet der genetischen Steuerung der frü­hen embryonalen Ent­wick­lung«.

Ge­meinsam mit ihrem amerikanischen Kollegen Wieschaus[9] hat die Bio­che­mi­kerin zwan­zig­tausend Fruchtfliegen (Drosophila) erforscht und ist seit­her in der Branche als die »Herrin der Fliegen« bekannt. Woher »weiß« das Ei, daß aus ihm eine Made (bzw. ein Embryo) werden soll? Und woher die Made (bzw. ein Em­bryo), wo die Gliedmaßen und Orga­ne der späteren Fliege (bzw. des Menschen) sitzen müssen? Nach diesem letz­ten großen Geheim­nis des Le­bens fragte Nüsslein-Volhard und fand zusammen mit ih­ren Kollegen her­aus, daß es die Gene sind, die diese Entwicklung steuern, und daß diese Ge­ne wiederum von vier »Signalsubstanzen« in der mütterlichen Eizelle ge­steu­ert wer­den. Diese Signa­le dirigieren den »Bauplan« bzw. das »Muster«, das im Prin­zip in jeder Kör­per­zelle – bei Tier wie Mensch – gleich ist. Die Tübin­ger For­scherin un­ter­such­te vor allem mutierte Fliegen und gewann dabei »substan­tielle Erkenntnisse über die Ent­ste­hung von Mißbildungen«, lobt die Stock­hol­mer Jury. So ist es vielleicht eines Ta­ges der »Herrin der Fliegen« zu verdan­ken, daß Fehlbildungen an menschlichen Em­bry­o­nen rechtzeitig erkannt und be­handelt werden können.

Geboren wurde Christiane Nüsslein (die von Herrn Volhard geschieden ist) 1943 in Magde­burg. In Frankfurt wuchs sie auf, zusammen mit drei Schwe­stern und einem Bru­der, als Enkelin einer Malerin und Tochter eines Ar­chi­tekten. Ihr »anbetungswür­di­ger Vater« hatte nichts dagegen, daß die klei­ne Christiane schon mit zwölf entschied, Natur­wissenschaftlerin zu werden. In Frank­furt und Tübingen studierte die heutige Di­rek­to­rin des Tübinger Max-Planck-Instituts für Entwicklungsbiologie zunächst Bio­logie, dann zu­sätzlich Phy­sik und Biochemie.

Die Hochbegabte promovierte mit Auszeichnung, doch ihre Karriere verlief trotz­dem nicht glatt. Der Göttinger Professor Herbert Jäckle[10], »ein alter Weg­gefährte«: »ein Mann hätte schon fünf oder sechst Jahre früher eine feste Stel­le ge­habt«. Sie bekam ihre – nach lan­gen Wanderjahren – mit zweiund­vier­zig Jah­ren bei der Max-Planck-Gesellschaft (MPG). Bei der ersten Jahres­haupt­ver­sammlung wurde der weibliche Direktor prompt zum »Da­men­pro­gramm« für Gattinnen eingeladen. Inzwischen geizt man nicht mehr mit Meri­ten für die Forscherin, die im Labor »mit Vorliebe« Jeans trägt und in ihrer Frei­zeit »mit Leidenschaft« kocht. In den letzten zehn Jahren heimste sie sie­ben­undzwanzig Wis­sen­schaftspreise ein, auch das Bundesverdienstkreuz wurde ihr angesteckt, sie ist Mitglied der ehrwürdigen Londoner Royal Society[11] und Ehren­doktorin in Utrecht, Princeton und Yale. Ja, sie hat es geschafft, die Fach­männer liegen ihr zu Füßen. Trotz­dem hat die Max-Planck-Direktorin die Frau­en nicht ver­ges­sen. Ihr ist sehr bewußt, daß von zweihundert Direktoren der Max-Planck-Gesell­schaft nur vier weiblich sind.

Deshalb hielt Nüsslein-Volhard 1991 ein Referat »Zur Situation der Wis­sen­schaft­lerin­nen in der MPG« und fragte, warum Frauen in der Wissen­schaft so selten Karriere ma­chen. »Ein wichtiger Grund scheint mir zu sein, daß Frau­en häufiger unter schwachem Selbst­bewußtsein leiden und weni­ger aggres­siv sind als Männer. Frauen geben Fehler und Unsicherheiten häu­figer zu, was sich negativ auf ihr Image auswirkt«, befand sie. Die kinder­lose Direk­to­rin ap­pel­lierte ganz selbstverständlich an die Max-Planck-Gesell­schaft, »beim näch­sten Mal, statt eines Flügels für den Seminarraum oder eines neuen Stipen­di­ums oder Preises für Nachwuchswissenschaftler, an den Institu­ten Kinder­tages­stät­ten zu errichten«.

Die neue Nobelpreisträgerin legt als Doktorinnen-Mutter Wert darauf, ihre »Töch­ter gut ausgestattet aus dem Haus« zu schicken. Denn sie weiß genau, daß es »anstrengend« ist, »eine Ausnahme, die Erste und Einzige zu sein«. Vor vier Jahren träumte Nüsslein-Volhard: »Es wäre gut, wenn es in der Wis­sen­schaft mehr Frauen als Vorbilder gäbe«. Spätestens jetzt ist die Frau mit dem klaren, offenen Blick, aus dem eine fast kindliche Freude am Erobern und Ent­decken strahlt, selbst so ein Vorbild. Und was für eins!


Publikationen von Christiane Nüsslein-Volhard

(Auswahl, chronologisch)

      Quellen: Auswahlliste von 40 Arbeiten durch Christiane Nüßlein-Volhard selbst, 2001).

B. Heyden, C. Nüsslein und H. Schaller (1975): Initiation of Transcription within RNA-polymerase binding site. Eur. J. Biochem. 55, 147-155.

C. Nüsslein-Volhard (1979):  Maternal Effect Mutations that Alter the Spatial Coordinates of the Embryo of Drosophila melanogaster. In "Determinants of Spatial Organisation" (I. Konigsberg and S. Subtelney eds.), Academic Press, 185-211.

M. Lohs-Schardin, C. Cremer and C. Nüsslein-Volhard (1979):  A Fate Map for the Larval Epidermis of Drosophila melanogaster: Localized Cuticle Defects Following Irradiation of the Blastoderm with an Ultraviolet Laser Microbeam. Developmental Biology 73, 239-255.

C. Nüsslein-Volhard, M. Lohs-Schardin, K. Sander and C. Cremer (1980):  A dorso-ventral shift of embryonic primordia in a new maternal-effect mutant of Drosophila. Nature 283, 474-476.

C. Nüsslein-Volhard und E. Wieschaus (1980):  Mutations affecting segment number and polarity. Nature 287, 795-801.

P. Santamaria and C. Nüsslein-Volhard (1983):  Partial rescue of dorsal, a maternal effect mutation affecting the dorso-ventral pattern of the Drosophila embryo, by the injection of wild-type cytoplasm. The EMBO Journal 2, 1695-1699.

C. Nüsslein-Volhard, E. Wieschaus und H. Kluding (1984):  Mutations affecting the pattern of the larval cuticle in Drosophila melanogaster I: Zygotic loci on the second chromosome. Wilh. Roux's Archives, 193, 267-282.

G. Jürgens, E. Wieschaus , C. Nüsslein-Volhard und H. Kluding (1984):  Mutations affecting the pattern of the larval cuticle in Drosophila melanogaster II: Zygotic loci on the third chromosome. Wilh. Roux's Archives, 193, 283-295.

E. Wieschaus, C. Nüsslein-Volhard und G. Jürgens (1984):  Mutations affecting the pattern of the larval cuticle in Drosophila melanogaster III: Zygotic loci on the X-chromosome and fourth chromosome. Wilh. Roux's Archives, 193, 296-308.

K.V. Anderson and C. Nüsslein-Volhard (1984):  Information for the dorso-ventral pattern of the Drosophila embryo is stored as maternal mRNA. Nature 311, 223-227.

K.V. Anderson, G. Jürgens and C. Nüsslein-Volhard (1985):  Establishment of dorsal-ventral polarity in the Drosophila embryo: Genetic studies on the role of the Toll gene product. Cell 42, 779-789.

H.G. Frohnhöfer, R. Lehmann and C. Nüsslein-Volhard (1986):  Manipulating the antero-posterior pattern of the Drosophila embryo. J. Embryol. Exp. Morph. 97 Supplement, 169-179.

R. Lehmann and C. Nüsslein-Volhard (1986):  Abdominal segmentation, pole cell formation, and embryonic polarity require the localized activity of oskar, a maternal gene in Drosophila. Cell 47, 141-152.

H. G. Frohnhöfer and C. Nüsslein-Volhard (1986):  Organization of anterior pattern in the Drosophila embryo by the maternal gene bicoid. Nature, 324, 120-125.

H.G. Frohnhöfer and C. Nüsslein-Volhard (1987):  Maternal genes required for the anterior localization of bicoid activity in the embryo of Drosophila. Genes and Development 1, 880-890.

C. Nüsslein-Volhard, H.G. Frohnhöfer and R. Lehmann (1987):  Determination of antero-posterior polarity in Drosophila, Science 238, 1675-1681.

W. Driever and C. Nüsslein-Volhard (1988a):  A gradient of bicoid protein in the Drosophila embryo. Cell, 54, 83-94.

W. Driever and C. Nüsslein-Volhard (1988b):  The bicoid protein gradient determines position in the Drosophila embryo in a concentration dependent manner. Cell, 54, 95-104.

M. Klingler, M. Erdélyi, J. Szabad and C. Nüsslein-Volhard (1988):  Function of torso in determining the terminal anlagen of the Drosophila embryo. Nature 335, 275-277.

W. Driever and C. Nüsslein-Volhard (1989):  The bicoid protein is a positive regulator of hunchback transcription in the early Drosophila embryo. Nature 337, 138-143.

F. Sprenger, L.M. Stevens and C. Nüsslein-Volhard (1989):  The Drosophila gene torso encodes a putative receptor tyrosine kinase. Nature, 338, 478-483.

S. Roth, D. Stein and C. Nüsslein-Volhard (1989):  A gradient of nuclear localization of the dorsal protein determines dorso-ventral pattern in the Drosophila 53. nal. Cell, 65, 725-735.

D. St.Johnston, D. Beuchle and C. Nüsslein-Volhard (1991):  Staufen, a gene required to localize maternal RNAs in the Drosophila egg. Cell, 66, 51-63.

D. Stein and C. Nüsslein-Volhard (1992):  Multiple extracellular activities present in the Drosophila egg perivitelline fluid are required for the establishment of embryonic dorsal-ventral polarity. Cell, 68,429-440.

D. St.Johnston and C. Nüsslein-Volhard (1992):  The Origin of Pattern and Polarity in the Drosophilnal. Cell, 65, 725-735.

D. St.Johnston, D. Beuchle and C. Nüsslein-Volhard (1991):  Staufen, a gene required to localize maternal RNAs in the Drosophila egg. Cell, 66, 51-63.

D. Stein and C. Nüsslein-Volhard (1992):  Multiple extracellular activities present in the Drosophila egg perivitelline fluid are required for the establishment of embryonic dorsal-ventral polarity. Cell, 68,429-440.

D. St.Johnston and C. Nüsslein-Volhard (1992):  The Origin of Pattern and Polarity in the Drosophila Embryo. Cell 68, 201-219.

S. Schulte-Merker, R.K.Ho, B.G.Herrmann, and C. Nüsslein-Volhard (1992):  The protein product of the zebrafish homologue of the mouse T gene is expressed in nuclei of the germ ring and the notochord of the early embryo. Development 116, 1021-1032.

R. Geisler, A. Bergmann, Y. Hiromi, and C. Nüsslein-Volhard (1992):  cactus, a gene involved in dorsoventral pattern formation of Drosophila, is related to the IkB gene family of vertebrates.Cell 71, 613-621.

S. Schulte-Merker, F. van Eeden, M. E. Halpern, C. B. Kimmel, and C. Nüsslein-Volhard (1994):  No tail (ntl) is the zebrafish homologue of the mouse T (Brachyury) gene. Development  120, 1009-1015.

C. Nüsslein-Volhard (1994): Of flies and fishes. Science 266, 572-573

C. Nüsslein-Volhard (1996):  Gradients that organize Development. Scientific American, August 1996, 54-61.

C. Nüsslein-Volhard (1996):  The identification of Genes controlling Development in Flies and Fishes. Les Prix Nobel, Stockholm. Reprinted in: Angew. Chem. Int. Ed. Engl 35 2176-2187.

P. Haffter, M. Granato, M. Brand, M. C. Mullins, M. Hammerschmidt, D. A. Kane, J. Odenthal, F. J. M. van Eeden, Y.-J. Jiang, C.-P. Heisenberg, R. N. Kelsh, M. Furutani-Seiki, E. Vogelsang, D. Beuchle, U. Schach, C. Fabian, and C. Nüsslein-Volhard (1996 ):  The identification of genes with unique and essential functions in the development of the zebrafish, Danio rerio Development  Vol. 123, 1-36.

T. Nicolson, A. Rüsch, R. W. Friedrich, M. Granato, J. P. Ruppersberg, and C. Nüsslein-Volhard (1998). Genetic analysis of vertebrate sensory hair cell mechanosensation:  The zebrafish circler mutants. Neuron Vol.20, 271-283.

R. M. Warga and C. Nüsslein-Volhard (1998).  Origin and Development of Endoderm in the Zebrafish. Development 126, 827-838.

Geisler, R., Rauch, G.-J.,  Baier, H., van Bebber, F., Bross, L., Davis, R. W., Dekens, M., Finger, K., Fricke, C., Gates, M. A., Geiger, H., Geiger-Rudolph, S., Gilmour, D., Glaser, S., Gnügge, L., Habeck, H., Hingst, K., Holley, S., Keenan, J., Kirn, A., Knaut, H., Lashkari, D., Maderspacher, F., Martyn, U., Neuhauss, S., Neumann, C., Nicolson,T., Pelegri, F., Ray, R., Rick, J., Roehl, H., Roeser, T., Schauerte, H. E., Schier, A. F., Schönberger, U.,Schönthaler, H.-B., Schulte-Merker, S., Seydler, C., Talbot, W. S., Weiler, C., Nüsslein-Volhard, C. and Haffter, P. (1999). A radiation hybrid map of the zebrafish genome. Nature Genet 23, 86-9.

F. Schnorrer, K. Bohmann and C. Nüsslein-Volhard (2000): The molecular motor dynein is involved in targeting Swallow and bicoid RNA to the anterior pole of Drosophila oocytes. Nature Cell Biology 2, 185-190.

H. Knaut, F. Pelegri, Kerstin Bohmann, H. Schwarz and C. Nüsslein-Volhard (2000): Zebrafish vasa RNA but not its protein is a component of the germ plasm and segregates asymmetrically before germline specification. Journal Cell Biology 149, 875-888.

C.J. Neumann and C. Nüsslein-Volhard (2000): Patterning of the zebrafish retina by a wave of sonic hedgehog activity. Science 289, 2137-9.

 

 

Internet-Links zu Christiane Nüsslein-Volhard (englisch)

Ausführliche Autobiographie Christiane Nüsslein-Volhard
http://www.nobel.se/medicine/laureates/1995/nusslein-volhard-autobio.html

Curriculum vitae (Lebenslauf ) Christiane Nüsslein-Volhards
http://www.nobel.se/medicine/laureates/1995/nusslein-volhard-cv.html

Darstellung der mit dem Nobelpreis gewürdigten Arbeit/en
http://www.nobel.se/medicine/laureates/1995/illpres/index.html
http://www.nobel.se/medicine/laureates/1995/illpres/nuss-wiesch.html

Institutsseite ihres MPI in Tübingen, mit Photo Prof. Nüsslein-Volhards
und Liste der Publikationen  und Forschungsprojekte ihrer Abteilung »Genetik«

http://www.eb.tuebingen.mpg.de/abt.3/

MPG-Webseite
http://www.mpg.de/

Nobel-Komitee-Web-Seite
http://www.nobel.se/laureates/medicine~1995.html

 

 

Internet-Links zu weiteren Nobelpreisträgerinnen

Liste der Namen aller Nobelpreisträgerinnen
http://almaz.com/nobel/women.html

Nähere Informationen zu einzelnen Nobelpreisträgerinnen (englisch)
http://www.nobel.se

 



[1]     E-mail-Interview vom Montag, 30. November 1998, zuerst erschienen in: Wissenschafts­ma­ga­zin heureka!, Wien (Falter), Heft Nr. 6/1998 (Schwerpunktthema »Wie männlich ist die Alma mater?«), S. 9. Die heureka!-Fassung (ohne Anmerkungen) ist im Inter­net ab­ruf­bar unter http://62.116.9.164/heureka/archiv/98_6/06nuessl.htm. Abdruck mit freundlicher Genehmigung des Verlages. Das Interview wurde für die­se Publikation edito­risch bear­beitet und mit An­mer­kungen versehen von Margarete Maurer.

 

[2]     Evelyn Fox Keller, geboren 1936 in New York, Biophysikerin, lehrt als Professorin für Geschichte und Theorie der Naturwissenschaften am Massachu­setts Institute of Technology in Boston, USA. Sie ist Autorin klassischer Arbeiten der feministischen Na­tur­wissen­schafts­kritik, insbesondere von »Liebe, Macht und Erkenntnis«, Mün­chen 1986.

 

[3]     Stefan Löffler[/Evelyn Fox Keller]: »Ich hasse den Szientismus«. Von der erfolg­reichen Physikerin zur renommierten Wissenschaftsforscherin – Evelyn Fox Keller über Kar­rie­ren, Gefühle und den Feminismus, in: heureka!, Heft Nr. 6/1998, S. 8f.

 

[4]     Vgl. Beate Krais: Barrieren für Karrieren. So wenige Frauen, so viele Hindernisse – Vor­schläge zur Umgestaltung der Wissenschafts­landschaft nicht nur in Deutschland, in: heureka!, Heft Nr. 6/1998, S. 6f. – Vgl. außerdem den für 2000 angekündigten, von Beate Krais herausgegebenen Band »Wissenschaftskultur und Geschlechter­ord­nung. Über die verborgenen Mechanismen männlicher Dominanz in der akademischen Welt«, Campus-Verlag Frankfurt/M. (Anm. M. Maurer).

 

[5]     Die Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften (MPG) entstand am 26. Februar 1948 als Nachfolgeorganisation der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft (KWG). Sie unter­hält eine Viel­zahl von Forschungs­instituten – die Max-Planck-Institute (MPI) – sowie For­schungs­stellen, befristete For­schungsgruppen und andere Einrichtungen, davon mehr als dreißig im Bereich von Biologie und Medizin. Die MPG wird im wesentlichen aus staat­lichen Mit­teln finan­ziert.

 

[6]     Vgl. die Analyse über »Frauen (und Männer) in den Gen- und Biotechnologien« von Dolly Witt­berger, in: Innovationen, Stand­punkte feministischer For­schung und Lehre, Band I, hg. von Ing­vild Birkhan u. a., Wien 1999, S.163–172 (Anm. M. Maurer).

 

[7]     Quelle: »Betrifft: Mädchen«. Lesetexte ohne Rollenklischees für 10–14jährige. Band II. Zu­sammen­gestellt und herausgegeben von Martina Dutter-Jonas, Ilse M. Seifried und Margarete Maurer, Wien (RLI-Ver­lag/Verein für Interdisziplinäre Forschung und Pra­xis), 2. bearb. und erw. Auflage 1999, S. 83f. (Nach­druck eines Beitrags, mit freundlicher Genehmigung des Verlages, ohne das Pho­to auf S. 23, welcher als redaktioneller Beitrag zuerst unter dem Titel »Menschen. Deut­sche No­bel­preis­trä­ge­rin« erschienen ist in: Emma, Nr. 6, November/De­zem­ber 1995, S. 22). Für diese Publikation editorisch bearbeitet von Margarete Maurer.

 

[8]     Der Nobelpreis wurde von dem in Schweden geborenen Ingenieur Alfred Nobel (1833–1896) gestiftet und wird seit 1901 jährlich vergeben. Weitere Informationen siehe auch auf der Webseite des Nobel-Komitees <http://www.nobel.se>.

 

[9]     Eric F. Wieschaus, geboren am 7. Juni 1947 in South Bend, Indiana, USA; B.S. 1969 an der University of Notre Dame in Bend, 1974 Ph.D. an der Yale-Universität; zur Zeit der Nobel­preisverleihung an der Abteilung für Molekulare Biologie der Universität Princeton. Traf Christiane Nüsslein-Volhard zum ersten Mal in Basel zwei Monate vor dem Beginn eines Post-doc-Forschungsprojektes an der Universität Zürich (1975–1978). Er hatte eine ihrer Arbeiten benötigt, um Ergebnisse von Experimenten zu verstehen. Näheres siehe in der Autobiographie <http://www.nobel.se/medicine/laureates/1995/wieschaus-autobio.html> und im kurzen beruflichen curriculum vitae (Lebenslauf) <http://www.nobel.se/medicine/
laureates/1995/wieschaus-cv.html>.

 

[10]    Herbert Jäckle, geboren am 6. Juli 1949 in Konstanz, Promotion 1977, 1982 Leitung einer selbständigen Arbeitsgruppe am MPI für Entwicklungsbiologie, Tübingen, habilitiert an der Universität Tübingen 1984, später Leitung einer selbständigen Arbeitsgruppe am MPI Göttingen; Arbeitsschwerpunkt: Molekulare Entwicklungsbiologie.

 

[11]    Älteste wissenschaftliche Gesellschaft des United Kingdom und eine der ältesten in Europa. Gegründet 1660. VorläuferInnen: kleine informelle Diskussionszirkel mit regelmäßigen Tref­fen über wissenschaftliche Fragen; die »unsichtbaren Kollegien« von London und Ox­ford sowie eine Reihe kleiner Akademien wurden in die Royal Society  integriert.