DAS CISCO NETWORKING ACADEMY PROGRAM CNAP ALS
ERFOLGSMODELL
Franz Winkler
Aus
den Erfahrungen mit dem Aufbau eines Schulungscenters des
CISCO-Netzwerkcurriculums im Rahmen eines weltweit laufenden
Qualifizierungsprogramms wird auf die Relevanz von standardisierten Curricula
in fortgeschrittenen IT-Bereichen eingegangen. Die laufenden Erfahrungen und
die Verbreitung dieses Modells, das auch leicht in Lehrpläne integriert werden
kann, wird vor dem Hintergrund eines weltweiten IT-Fachkräftemangels
vorgestellt.
Among the worldwide offered
IT-certifications, the Cisco Networking Academy Program has found a high level
of acceptance in schools and universities. This program relies on real life
skills by emphasizing a thorough understanding of the matters and avoiding
memorizing phrases. A special assessment policy, a hierarchical training of the
trainers model and a quality assurance plan are instruments that guarantee the
quality of this program.
DAS CISCO NETWORKING
ACADEMY PROGRAM CNAP
Das
weltweit in etwa 6000 Institutionen unterrichtete Non-Profit Cisco Networking
Academy Program CNAP wurde von der amerikanischen Firma Cisco Systems in enger
Zusammenarbeit mit Universitäten (Stanford, Arizona State University und
andere) entwickelt, um dem IT-Fachkräftemangel entgegenzutreten. Es wurde
bereits vor einigen Jahren erkannt, daß einem nahezu unendlich wachsenden Markt
auf dem Gebiet der Netzwerktechnik-Produkte eine Deckelung in Form der Human
Resources bei den Anwendern auferlegt wird. Das Programm umfaßt 280 Stunden,
etwa 30 % davon ist Computer Based Training, etwa 20% wird in Form von
“Mini-Lectures” dargeboten, das wichtigste ist jedoch der starke praktische
Laboranteil der zumindest 50% ausmacht und wofür eine spezielle
Laborausstattung nötig ist. Entgegen vieler Befürchtungen ist dieses CNAP nur
wenig firmenspezifisch. Es handelt sich um grundlegendes
Netzwerktechnik-Know-How, von Verkabelung und Hardware-Komponenten bis zu
Design-Projekten, Konfiguration und Trouble-Shooting an den Übungsnetzwerken.
Die Inhalte dieses Programms werden weiter unten, im Abschnitt “das 280-stündige
Kursmaterial” kurz erläutert
DIE
CCNA-ZERTIFIKATSAUSBILDUNG (CISCO CERTIFIED NETWORK ASSOCIATE)
Während
in gewerblichen Bildungseinrichtungen auch Schnellkurse zum Zweck der Erlangung
des CCNA-Zertififkats angeboten werden, wird die CCNA-Zertifikatsausbildung im
Rahmen des Cisco Networking Academy Program im Regelfall in vier Semestern
unterrichtet, die Mindestdauer ist sechs Monate. Die Auszubildenden haben
jeweils nach etwa zwei- bis fünfstündigen Computer-Based-Training-Phasen oder
Labor-Lernphasen die Möglichkeit Multiple-Choice-Online-Examen abzulegen, die
nach LehrerIn-Interaktion auch wiederholt werden können. Jedes dieser
Online-Examen besteht aus rund 30 Multiple-Choice Fragen, wobei nur eine
Antwort richtig ist. Am Ende jedes der vier Semester ist ein
Multiple-Choice-Online-Final-Exam, sowie je ein Skills Based Test zur
Überprüfung der Problemlösungskompetenz vorgesehen. Weiter unten, im Abschnitt
über die Assessment-Policy, wird die Gewichtung der einzelnen
Prüfungsergebnisse für die Gesamtbewertung erläutert. Unverzichtbar bei der
Graduierung (A,B,C,D,F) ist die Verantwortung der/des Lehrenden, beispielsweise
können die Online-Examen auch völlig zugunsten einer entsprechenden Betonung
der praktischen Komponente und der Design-Komponente nach Einschätzung der
LehrerInnen ignoriert werden. Als wichtiges Motivationsinstrument für die
Auszubildenden werden nach jedem Semester Abschlußbriefe und nach dem zweiten
und nach dem vierten Semester Zertifikate bereitgestellt. Nach Abschluß aller
vier Semester des Cisco Networking Academy Program hat man jene Inhalte, die
bei der “offiziellen” CCNA-Prüfung verlangt werden, gelernt. Diese CCNA-Prüfung
ist nur bei speziellen unabhängigen Testinstituten abzulegen. Anzumerken ist,
daß dieses CCNA-Prüfung nur aus einem Online-Exam besteht, wobei seltsamerweise
die Art der Fragestellung und die Antwortmöglichkeiten sich stark vom Cisco
Networking Academy Program unterscheiden. Wenn man auf einer Skala, die von 300
bis 1000 geht, das Minimum von etwa 850 erreicht, erhält man letztlich das
CCNA-Zertifikat, welches nach drei Jahren aufgefrischt werden muß. Dieses
Zertifikat bescheinigt dem Inhaber eine solide Grundausbildung im Bereich der
Netzwerktechnik, keinesfalls ist dies eine Spezialausbildung. Diese Grundqualifikation
ist nicht nur für Spezialisten die im engeren Netzwerktechnik-Bereich arbeiten,
notwendig. Auch Personen in klassischen Büro- Fertigungs- Dienstleistungs- und
anderen Bereichen können diese Kenntnisse sinnvoll einsetzen.
UMSETZUNG DES CNAP IN NON-PROFIT-BILDUNGINSTITUTIONEN
IN ÖSTERREICH
Insbesondere
im berufsbildenden Schulwesen, aber auch im allgemein bildenden Schulwesen, hat
das Cisco Networking Academy Program CNAP hohe Akzeptanz erlangt. Durch ein
Abkommen des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur mit der
Firma Cisco Systems steht dieses Programm allen Schulen in Österreich zur
Verfügung. Der Verein CCIT (Competence Centers for Information Technology)
wurde gegründet und er unterstützt im Rahmen eines hierarchischen Training-of
the-Trainer-Modells, das weiter unten beschrieben wird, die Ausbildung der
LehrerInnen und führt Förderaktionen für die Beschaffung der spezifischen
Laborausstattung durch. Obwohl in vielen Ländern dieses Programm hauptsächlich
an Universitäten unterrichtet wird, zögern die Universitäten in Österreich.
Einige Fachhochschulen bieten das Programm bereits an. Weiters wird das CNAP
von einigen WIFI bereits umgesetzt.
DAS 280-STÜNDIGE E-LEARNING
KURSMATERIAL
Das
Web-based Kursmaterial wird nur Online angeboten. Ausdrucke können nur mühsam
erstellt werden, obwohl sie vielfach gewünscht werden. Jeder Auszubildende hat
einen Account und kann sich auch außerhalb der eigentlichen Unterrichtszeit
einloggen und beliebige Inhalte lernen. Die Inhalte werden als Text mit
erklärenden Grafiken, Diagrammen und einigen multimedialen Videosequenzen
dargeboten. Zum Navigieren gibt es Bedienungsfelder zum Blättern vorwärts und
rückwärts. Ein Glossar und ein Index, der das jeweilige Semester umfaßt, sind
vorhanden. Laboraktivitäten sind speziell geführt und können aus dem Text
heraus geöffnet werden. Genaue Übungsanleitungen im Portable Document Format
sind verfügbar, können aber nur von den InstruktorInnen ausgedruckt werden. Für
jedes Kapitel steht ein Preview zur Verfügung, in der Instruktor-Version gibt
es bei jedem Kapitel zusätzliche didaktische Anweisungen. Jeder Auszubildende
kann sofort seinen Wissensstand mit einem Quiz überprüfen.
Inhalte
des 1. Semesters CCNA:
Schichtenmodell, PC-Netze, Verkabelungstechnik, Netzwerktopologien,
Netzwerkkomponenten, Adressierung auf den Schichten 2 und 3 des OSI-Modells,
TCP/IP, Subnetting, Aufgaben der höheren Schichten
Inhalte
des 2. Semesters CCNA:
Router, deren Anwendung und Konfiguration, Einfache
Routing Protokolle
Inhalte
des 3. Semesters CCNA:
Switches und Virtuelle LANs,
Router-Access-Control-Lists, Novell-IPX, LAN-Design, TCS Threaded Case Study
Inhalte
des 4. Semesters CCNA
WAN-Übersicht, Point to Point Protokoll, ISDN, Frame
Relay, WAN-Design und Threaded Case Study.
SPEZIFISCHE PÄDAGOGIK UND
DIDAKTIK
Die
LehrerInnen sind besonders gefordert. Es wäre falsch den E-Content (das
elektronische Kursmaterial) nur im Selbststudium erarbeiten zu lassen. Ebenso
falsch wäre es, wenn die LehrerInnen die Inhalte vortragen und das
elektronische-Kursmaterial nur als Ergänzung betrachten. Selbst erfahrene
PädagogInnen brauchen etwas Eingewöhnung um das richtige Mittelmaß zu finden.
Jede LehrerIn muß den für die jeweilige Situation sinnvollen Mix von
Unerrichtsmethoden wählen. Es gibt eine eigene InstruktorIn-Version des
Kursmaterials, wo bei jedem Kapitel Hinweise auf die “Best Practices” gegeben
werden:
Folgende “Best Practices”
werden empfohlen:
Challenges, Design
Activities, Graphical Organizers, Groupwork, Journals, Kinesthetic Activities,
Lab Exams, Mini-lectures, Online Study, Oral Exams, Portfolios, Presentations,
Rubrics, Study Guide, Troubleshooting, Web Research.
Die
meisten dieser Praktiken werden üblicherweise im Unterricht eingesetzt werden.
Eine besondere Rolle spielen dabei sogenannte “Mini-Lectures”: Darunter wird
ein Kurzvortrag verstanden, der maximal 10 bis 15 Minuten dauert. Während
dieser kurzen Zeit kann man mit hoher Konzentration der Auszubildenden rechnen.
Anschließend folgt dann eine 20 bis 40 Minuten dauernde Online- oder
Laboraktivität. Die Mini-Lecture soll mit einer Fokus-Frage beginnen, dann
folgt die Darbringung des Lehrstoffes und zum Schluß soll eine Überprüfung
durchgeführt werden, ob der Inhalt verstanden wurde. Bevor dann die nachfolgende
Computer-Baed-Trainings-Phase oder Laborübung beginnt muß die Zielsetzung dafür
klar definiert werden.
ASSESSMENT POLICY
Zusätzlich
zu den bereits beschriebenen “Quizez”, welche direkt in das elektronische
Kursmaterial eingearbeitet sind, steht ein spezielles Online-Assessment-System
zur Verfügung. Neben der reinen Messung des Wissensstandes mittels
Multiple-Choice-Online-Exams nach jedem einzelnen Kapitel ist nach jedem der
vier Semester ein Multiple-Choice-Online-Final-Exam und eine Graduierung der Auszubildenden
vorgesehen. Dabei werden die Grades A, B, C, D und F vergeben. Dies kann
synchron mit unserem Notenschema 1,2,3,4 und 5 gesehen werden.
Die
Grundlage der Graduierung am Ende jedes Semesters besteht aus folgenden
Komponenten, deren Kombination und Gewichtung dem/der LehrerIn in
Eigenverantwortung obliegt, im folgenden wird jede Komponente mit 20%
Gewichtung dargestellt:
Final
Exam (Multiple-Choice-Online-Final-Exam)
Final
Skills Based Tests
Lab/TCS:
schriftliche Laborberichte und Design-Studien (TCS Threaded Case Study)
Oral
Exams: Mündliche Prüfungen und Mitarbeitsbeurteilungen
Online
Exams: Die Zwischenergebnisse der Multiple-Choice-Online-Exam nach jedem
Kapitel
Hier
wird die Eigenverantwortung der/des LehrerIn sehr stark betont und gleichzeitig
klar zum Ausdruck gebracht, daß für eine sinnvolle Beurteilung des angestrebten
Wissensstandes reine Computer Based Tests bzw. Online-Exams nicht ausreichen.
Weniger als 50% machen jene Beiträge aus, die mittels des
Online-Assessment-Systems registriert werden. Jene Komponenten, die wie bei der
klassischen Leistungsfeststellung nach wie vor durch den/die LehrerIn erfaßt
werden müssen, machen mehr als 50% aus. Zwar ist die Ablegung zumindest des
Online Final Exams obligatorisch, jedoch kann der LehrerIn auch bei einem Score
von 50 von 100 eine A-Graduierung vergeben, wenn die/der Auszubildende bei der
Lösung von Aufgaben aus dem praktischen Bereich und bei Design-Studien
augezeichnete Ergebnisse liefert. Jedenfalls kann dadurch bei entsprechender
Handhabung der Graduierungsinstrumente vermieden werden, daß jemand dadurch zu
einer Graduierung kommt, daß er/sie die Fragen für die
Multiple-Choice-Online-Exams auswendig lernt.
Gegenüber
anderen am Markt verfügbaren IT-Zertifizierungen zeichnet sich das Cisco
Networking Academy Program somit dadurch aus, daß nicht nur im Verlauf der
Ausbildung Hands-On-Einheiten unverzichtbar sind und einen großen Teil der
Ausbildungszeit (etwa 50%) in Anspruch nehmen. Auch bei der Graduierung ist es
eine Verpflichtung der Lehrenden, “Real-Life-Skills” zu beurteilen. Um dies auf
allen Ebenen des CNAP sicherzustellen, wurde eine mehrstufige Hierarchie von
Netzwerkakademien geschaffen, wobei die jeweils höhere Hierarchieebene für
Training of the Trainers und Quality Assurance zuständig ist.
DAS HIERARCHISCH
ORGANISIERTE GRÜST VON REGIONAL- UND LOKAL-AKADEMIEN
Die weltweit etwa 6000 Akademien
sind wie folgt organisiert:
Cisco Systems San
Jose
Super CATC Europe Middle East and Africa UCE
Birmingham
CATC (Cisco Acadamy Training Center) CCIT @
TGM *)
Regional Networking
Academies 14
in Österreich
Local Networking Academies 50 (100?) in Österreich
*) Competence Centers for Information
Technology am Technologischen Gewerbemuseum in Wien XX
Im Normalfall sollen etwa 10 Lokalakademien
von einer Regionalakademie ausgebildet und betreut werden. Ein CATC ist für
etwa 30 Regionalakademien verantwortlich. Längerfristig kann erwartet werden,
daß national zuständige CATCs bestehen werden, derzeit gibt es in Europa
allerdings insgesamt erst etwa 10 CATCs.
Am
TGM in Wien XX wurde ein CATC eingerichtet welches für Regionalakademien in
Österreich, Portugal, Niederlande, Tschechische Republik, Slovakische Republik
und Litauen zuständig ist.
In einem Quality Assurance Plan sind alle
Aufgaben der einzelnen Cisco Networking Academies, sowie deren Administratoren
und Instruktoren genau beschrieben. Die Hauptverantwortung ist die Ausbildung
der jeweils unteren Hierarchieebene, darüber hinaus ist First-Level-Support und
Betreuung, sowie jährliche Qualitätsaudits und Weiterbildungsveranstaltungen
vorgesehen.
TRAINING-OF-THE-TRAINER
MODELL
Durch ein hierarchisches Aus-
und Weiterbildungsmodell soll vor allem sichergestellt werden, daß die “Best
Practices” und die Assessment Policy in allen Ebenen richtig angewendet werden.
Natürlich werden auch die Lehrinhalte bei den Instructor-Trainings vermittelt
und dabei automatisch das Kursmaterial und der Umgang mit dem Labor-Equipment
geübt.
Während
die Ausbildung von Studenten auf der untersten Ebene 6 bis 24 Monate dauern
sollte, findet die Ausbildung der InstruktorInnen in Blockverantstaltungen
statt:
Mindest-Gesamtdauer
der Ausbildung für Regionalakademie-Instruktoren: 22 Tage
Mindest-Gesamtdauer
der Ausbildung für Lokalakademie-Instruktoren: 19 Tage
Etwa
30% dieser Gesamtdauer der InstruktorInnenausbildung betrifft spezielle
Pädagogische Aspekte und die Administration des Online-Assessment-Systems, der
Rest ist für die Erarbeitung des Kursmaterials und der Laborübungen vorgesehen.
InstruktorInnen müssen bei ihrer Ausbildung dieselben Online-Examen machen wie
die Studenten, allerdings gibt es bei InstruktorInnen ein Mindest-Score von 80
von 100, im Wiederholungsfall 85 von 100 bzw. 90 von 100. Die Wichtigkeit der
praktischen Komponente im Cisco Networking Academy Program wird bei der
InstruktorInnen-Ausbildung durch besonders rigorose Skills Based Exams betont.
Durch Secure-Socket-Verbindungen mit dem Assessment-Server wird die
Manipulation von Prüfungsergebnissen und InstruktorInnen-Zertifikaten
weitgehend verhindert. Letztlich obliegt die Zertifizierung und damit die
Berechtigung zum Unterrichten der Verantwortung der in der Hierarchie
darüberliegenden “Parent-Academy”.
Die
Berechtigung zum Unterrichten wird bereits nach erfolgreichem Abschluß des
jeweiligen Semester-Blocks erteilt. Nach Ende der gesamten
InstruktorInnenausbildung für alle vier Semester, sowie nach Ablegung der
CCNA-Prüfung und nach einer erfolgreichen Unterrichtspraxis erreicht man einen
speziellen Status, der als “Cisco Certified Academy Instructor” bezeichnet und
durch ein spezielles Zertifikat belegt wird.
QUALITÄTSSICHERUNG
Ein
umfangreicher und detaillierter Quality Assurance Plan regelt die
Ausbildungsprozesse und Verantwortlichkeiten. Zwangsläufig ist damit ein nicht
unbedeutendes Ausmaß an Bürokratie verbunden. Weiters gilt das Prinzip von
“Goodwill and Fairness”, das die Bürokratie zwar nicht ausschaltet aber
relativiert. Regelmäßige Audits jeder Akademie durch die hierarchisch
übergeordnete “Parent Academy” sind vorgesehen, bei Auftreten von Problemen ist
ein Aktionsplan zu erstellen. Ein Self Assessment Form macht es jedem
Instruktor möglich, Schwachstellen in Selbstverantwortung auszumerzen. Eine
wichtige Rolle spielen die Online-Course Feedback Forms, die von jedem
Auszubildenden, sei es StudentIn oder InstruktorIn am Ende jedes Semesters bzw.
Semesterblocks auszufüllen sind. Diese Feedback-Ergebnisse sind sensible Daten
und müssen mit entsprechender Behutsamkeit interpretiert werden. Ungeklärt ist
vor allem der berechtigte Anspruch auf Vertraulichkeit bei einem System das
weltweit mehrere tausend Ausbildungsstätten umfaßt. Secure Socket und Paßwort
allein bieten nicht ausreichenden Schutz vor unberechtigter Abfrage.
LABORAUSSTATTUNG UND KOSTEN
Eine
spezielle Laborausstattung ist zwingend notwendig, diese umfaßt 5 Router und 2
Switches mit entsprechendem Zubehör. Dieses allein kostet etwa EURO 12000.
Labor-Zusatzausstattung wie Meßgeräte und Kleinmaterial kosten etwa noch einmal
denselben Betrag. Zusätzlich muß der etwa 100 m2 große Raum mit Bestuhlung,
PCs, Drucker, Netzwerkverkabelung und Beamer ausgestattet werde, was noch
einmal etwa EURO 30000 bis 60000 kostet. Die Gesamtkosten für den Start einer
Cisco Networking Academy von Null weg betragen also etwa EURO 50000 bis EURO
100000, bei Eigenleistung entsprechend weniger.
STATUSBERICHT ÜBER DIE
MENGENMÄSSIGE ENTWICKLUNG IN ÖSTERREICH UND EUROPA
Anfang
April 2001 waren in Österreich etwa 150 LehrerInnen, überwiegend aus dem
BHS-Bereich aber auch mehrere aus dem AHS-Bereich, sowie einige Fachhochschulen
und Wirtschaftförderungsinstitute, im Rahmen des Cisco Networking Academy
Program zumindest teilzertifiziert und unterrichteten etwa 2000 Auszubildende.
Seminare für InstruktorInnen werden als LehrerInnen-Fortbildungsveranstaltungen
von den Pädagogischen Instituten österreichweit angeboten. Die erste Welle der
Ausbildung für die InstruktorInnen der Regionalakademien ist weitgehend
abgeschlossen, bereits die zweite Welle der Seminare für InstruktorInnen der
Lokalakademien ist in der Endphase. Verglichen mit dem Durchschnitt der
kontinentaleuropäischen Länder der Europäischen Union gibt es in Österreich
etwa die doppelte Dichte von Netzwerkakademien, die nach dem Cisco Networking
Academy Program unterrichten. Dies hängt möglicherweise auch damit zusammen,
daß in den meisten Ländern Einrichtungen, die mit dem berufbildenden Schulwesen
in Österreich vergleichbar sind, fehlen. In den meisten Ländern wird das
Programm von Universitäten und Fachhochschulen, sowie von Militärakademien unterrichtet. Im KönigInreich der
Niederlande von Hoogeschols, die vergleichbar mit den Fachhochschulen sind und
von ROCs (Regional Opleidings Centrum), wo Schulen einer technisch orientierten
Sekundarstufe organisiert sind.
AUSBLICK AUF DAS CCNP-PROGRAMM
(CISCO CERTIFIED NETWORK PROFESSIONAL)
Die
vorher beschriebene CCNA-Stufe umfaßt lediglich Grundlagenwissen, welches noch
nicht ausreicht um etwa im Bereich eines Internet Service Providers ohne
weiteres tätig zu sein. Letzteres wird erst in der nächsthöheren CCNP-Stufe
erreicht. Im Bereich der gewerblichen Schulungsanbieter sind CCNP-Ausbildungen
schon länger im Programm. Die CCNP-Stufe wurde nun auch in das Non-Profit Cisco
Networking Academy Program aufgenommen. CCNP baut auf CCNA auf, weitere 280
Stunden Kursmaterial, aufgeteilt in die Semester 5 bis 8 stehen zur Verfügung.
Inhalte
des 5. Semesters CCNP: Advanced Routing
Inhalte
des 6. Semesters CCNP: Remote Access
Inhalte
des 7. Semesters CCNP: Advanced Switching
Inhalte
des 8. Semesters CCNP: Trouble Shooting
In Österreich sind vorerst 2
Standorte für das CCNP-Programm vorgesehen: TGM Wien XX und HTL Innsbruck.
DER AUTOR:
Franz
Winkler ist Professor für Elektronik und Nachrichtentechnik am Technologischen
Gewerbemuseum, Höhere Technische Lehr- und Versuchsanstalt Wien XX, 1200 Wien,
Wexstr. 19-23. Email: winkler@utanet.at