Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und
Kultur
A-1014 Wien I,
Minoritenplatz 5, S- II,
IT-Koordination; E-M: christian.dorninger@bmbwk.gv.at
„eFit
– Austria“ eine IT - Gesamtstrategie im Überblick
Nach diversen „Computerausstattungs“
– und Informatikinitiativen für das österreichische Schulwesen Mitte der 80er
Jahre kristallisierte sich gegen Ende des 20. Jhdts
wieder die Notwendigkeit eines Innovationsschubes heraus, der mit einer breitgefächerten und breitbandigen
Nutzung des Internet in Zusammenhang gebracht wird. Im Verein mit allen
europäischen Mitgliedsländern haben sich diese Modernisierungsbestrebungen in
den Konferenzen der Bildungsminister und den EU-Ratsbeschlüssen von Lissabon
und Feira im ersten Halbjahr 2000 konkretisiert. Unter
dem Titel „eEurope 2002 – Aktionsplan“ des
Europäischen Rates sollte „jedem Bürger die Fähigkeiten vermittelt werden, die
für das Leben und die Arbeit in der Informationsgesellschaft erforderlich sind.
Im Sinne des Prinzips der „sozialen Kohäsion“ sollte kein europäischer Bürger
von den Vorteilen der Informationstechnologien ausgeschlossen sein. Neben
vielen anderen Arbeits- und Lebensbereichen wurde für den Bildungsbereich im
Ziel 2a („Europas Jugend ins Digitalzeitalter“) festgeschrieben:
·
Die
Mitgliedsstaaten sollen Sorge tragen, dass alle Schulen in der Union bis Ende
2001 Zugang zum Internet und zu multimedialen Lehr- und Lernmaterialien
erhalten;
·
Die
Mitgliedsstaaten sollen sicherstellen, dass alle hierfür erforderlichen Lehrer
bis Ende 2002 im Umgang mit dem Internet und multimedialen Hilfsmitteln
geschult sind;
·
Die
Schulen sollen schrittweise an das transeuropäische Hochgeschwindigkeitsnetz
für elektronische wissenschaftliche Mitteilungen angeschlossen werden, das bis
Ende 2001 eingerichtet wird.
·
Die
europäischen Berufs- und Allgemeinbildungssysteme müssen auf die
Wissensgesellschaft zugeschnitten werden.
Die angeführten
Beschlüsse sind ein Konsens vieler Vorarbeiten und Initiativen in vielen
Ländern Europas, die sich in den letzten Jahren zu einer gemeinsamen Strategie
zusammenfassen ließen. Auf europäischer Ebene arbeitet
die Kommission und nationale „Educational networks“ an einer didaktischen Interpretation des Lernens
für die Informationsgesellschaft, niedergelegt in dem Dokument „eLearning, designing tomorrows education“. In der BRD
bietet die deutsche Telekom über die „T-Online-Angebotsoffensive“ einen
kostenlosen ISDN-Anschluss für alle Schulen an, in Österreich läuft seit 1996
das Schulvernetzungsprojekt „Austrian School
Network“, in den nordeuropäischen Ländern und den Niederlanden haben um 1996/97
weitreichende Programme eines „nordeuropäischen Schulnetzes“ und einer „Education Online“ (Knowledge Net)
begonnen. Die finnischen und portugiesischen Bildungspolitiker haben Ende 1999
in wichtigen Vorarbeiten besondere Akzente in eine europäische „eLearning-Initiative“ gesetzt (Lipponen-Guterres-Brief),
die dann im ersten Halbjahr 2000 in umfangreiche und zeitlich enggeführte Beschlüsse eines „eEurope“
mündete. Einer der Triebkräfte dieses Bündels von Maßnahmen ist die schwindende
wirtschaftliche Konkurrenzfähigkeit gegen -
die USA, die sich im ersten Halbjahr 2000 auf dem Höhepunkt von Erfolgen
der „Internetökonomie“ befand.
Die Umsetzung in ein Programm der österreichischen Bundesregierung führte zum Begriff „eAustria“ und im Bildungsbereich zum Motto „Lernen-Lehren-Forschen für eine vernetzte Wissensgesellschaft“. Auch in Österreich entstanden in den letzten Jahren im Rahmen der weltweiten technologischen Entwicklung viele Projekte des Arbeitens und Lernens mit Internetwerkzeugen und elektronischen Lernmanagement-Systemen. Ziel der nunmehr vorgelegten IT-Strategie „eLearning Austria“ ist eine Analyse und Bestandsaufnahme vieler Aktivitäten und eine Bündelung unter dem Aspekt, dass die Bundesregierung für die Jahre 2001 bis 2003 eine breite Technologieförderung für die Bildung („Technologiemilliarde für die Bildung“) zur Verfügung gestellt hat. Eine Kurzfassung der IT-Strategie des bm:bwk ist über die Homepage des Ressorts www.bmbwk.gv.at unter dem Menüpunkt „IT-Strategie des bm:bwk“ nachzulesen.
Die übergeordnete
Zielsetzung von „eLearning Austria
– Lernen, Lehren, Forschen für eine vernetze Wissensgesellschaft“ ist eine
Förderung eines effizienten, nachhaltigen und systematischen Einsatzes der
modernen Informations- und Kommunikationstechnologien in den Bereichen Bildung,
Wissenschaft und Kultur. Zur Realisierung der Strategie sind folgende „Visionen“ definiert:
·
Bildung
ist überall, jederzeit und für jeden möglich;
·
Bildung,
Kultur und Wirtschaft bilden eine Plattform;
·
Österreich
gehört zu den führenden Ländern auf dem Weg in die Wissensgesellschaft;
·
Bildung,
Forschung und Kultur schaffen Arbeitsplätze und sichern ein nachhaltiges
Wirtschaftswachstum;
·
Österreichs
Forschung entwickelt hochwertige, international anerkannte Produkte;
·
Multimediale
Technologien unterstützen die klassischen Kulturtechniken wie Lesen, Schreiben
und Rechnen.
Zur Umsetzung der generellen Zielsetzungen dienen folgende Handlungsanleitungen:
·
Umsetzung
der europäischen Beschlüsse, speziell aus dem ersten Halbjahr 2000;
·
Einrichtung
einer Lenkungsgruppe des bm:bwk, bestehend aus
Wissenschaftlern, Fachleuten aus der Industrie und fachkundigen Beamten des
Ressorts zur Koordinierung laufender und Entwicklung neuer Projekte;
·
Einrichtung
von Feedback- und Coaching - Gruppen mit Experten der
Landesschulräte, der Universitäten, der Kulturbereiche und der Wirtschaft;
·
Schwerpunktsetzungen
im Bildungs-, Wissenschafts-, Kultur- und Forschungsbereich.
Aus
den Visionen und Überlegungen zur organisatorischen Umsetzung entstanden 8 Projekt-schwerpunkte (Aktionslinien zur Umsetzung der „eLearning Austria“ – Strategie),
die auf die jeweiligen objektiven Notwendigkeiten und Zielgruppen abgestimmt
sind.
Die acht
Projektschwerpunkte betreffen im einzelnen:
1.
Lehren
mit neuen Medien
2.
IT -
Ausbildungsoffensive
3.
E-Learningportal und elektronisch
unterstützte Bildungsinhalte
4.
Wissenschafts-
und Forschung im IT-Bereich;
5.
IT -
Weiterbildungsoffensive
6.
Kultur
im Cyberspace
7.
eGovernment in der Bildung
8.
IT –
Infrastruktur
Zum
Aktuellen Stand der ersten drei Schwerpunkte:
I.
eFit – Lehrerfortbildungskampagne
CD-Roms werden Ende der ersten Maiwoche
fertig und sollen Mitte Mai 2001 mit der Internet-Anschluss-CD-Rom
der UTA und dem LehrerDesktop/Notebook-Angebeot
von IBM versandt werden. Der Server www.e-fit-Austria.at
wird demnächst seinen Betrieb aufnehmen.
Die pädagogischen Institute werden eine
gemeinsame Hotline betreiben und gemeinsame Schulungsmaßnahmen ab Mai 2001
einleiten.
II.
Ausbildungsprogramme der Lehreraus- und
Fortbildungsinstitutionen
Bisher sind 120 Anträge von PIs, BPAs PAs
und RPIs gemäß dem Erlaß Zl.17.600/138-IKT/2000 dem
Lenkungs-Unterausschuss „Lehren mit neuen Medien“ zugegangen. Ca. 60 Anträge im
Umfang von ca. 9,5 Mio ATS wurden genehmigt.
Für die RPIs
und RPAs wird ein Sonderprogramm „Telelernen“
zusammengestellt.
III.
IT – Industriezertifikate
Trotz abflachender Konjunktur bei den
Telekomfirmen erfreuen sich die IT-Industriezertifikate
und Kooperationsprogramme der Firmen CISCO, Microsoft, MOUS, SUN/IBM-Java, SAP
und LINUX zunehmender Beliebtheit. Auch im 3D-CAD-Bereich für HTLs entwickelt sich ein Industriezertifikat.
Die Anzahlen für die ausgebildeten
Schüler und Lehrer wachsen langsam an (in Summe ca. 600 Lehrende und 200
Schüler). Die Quantitäten kommen, so wie beim ECDL ca. 2 Jahre nach dem Start,
also 2002. Im Bereich des ECDL sind 21000 „Skillcards“
ausgegeben worden, 6000 vollständige Prüfungen wurden abgelegt.
Auch allgemeinbildende Schulen finden
zunehmend Gefallen an den Industriezertifikaten.
IV.
eLearning in engerem Sinne *)
Projekte bei der Zusammenarbeit von
Lehrenden (z.B. an Schulen für Berufstätige) und Firmen zur Entwicklung von webgestütztem Lernmaterial gehen langsam voran. Die
Zusammenarbeit gestaltet sich nicht
einfach. Trotzdem werden, auch im Hinblick auf das Bildungsportal „eFiT“ und in Zusammenarbeit mit den Bildungsservern der
Bundesländer und dem Verein „education-highwayOÖ“ (schule.at), weitere Versuche zur Umsetzung dieser
anspruchsvollen Aufgabe fortgesetzt. Die beiden EU-Kooperationsprojekte werden
im September 2001 vorerst abgeschlossen. Eine Runde von Experten im Rahmen des „eFit – Bildungsportals“ (Portalmanagement und
Bildungsserver-Vertreter) beginnt einen kooperativen Prozess der gemeinsamen
Sammlung von guten Inhalten.
V.
Lehrpläne und Berufsprofile für die IT-Ausbildungsoffensive
Die drei Lehrplangruppen im berufsbildenden Schulwesen, HTL für Informationstechnologie, HAK für Digital Business und HLA
für Informations- und Mediendesign werden Anfang Mai 2001 in geschlossener
Form vorliegen. Das Programm bringt eine in etwa Verdoppelung der derzeit
vorhandenen IT-Ausbildungsplätze.
VI.
NotebookPC-Klassen 2001/2002
Im Rahmen eines Gesamtkonzeptes „eLearning Austria“, das in
Übereinstimmung mit der Vorgangsweise aller EU-Mitgliedsstaaten elektronisch
unterstütztes Lernen, Lehren und Forschen für die Wissensgesellschaften
forcieren soll, ist ein Projekt zur
Sammlung von Erfahrungen in der Verwendung von Schüler-Notebook-PCs
in Versuchsklassen vorbehalten. Dieser Versuch entspringt einer Beobachtung
und Analyse der Lebenswelt von jungen Leuten und schulischer Lernprozesse, die
durch folgende Entwicklungen geprägt ist:
I.1.
Kinder und Jugendliche wachsen bereits im Volksschulalter in eine Lebenswelt
hinein, die durch unbefangene Verwendung von Informationstechnologien geprägt
ist („Handy“, Audio- und Videobearbeitung, Computerspiele, Internetnutzung,
u.a.). Die Schule muss dieser „Internetgeneration“
eine Erweiterung des Lernprozesses mit dieser elektronischen Lebenswelt, aber
auch eine Stukturierung und Reflexion dieser Lern-
und Arbeitsformen bieten. Die uns bereits umgebende digitale Welt muss in den
Lernprozess an Schulen integriert werden (vgl. N. Negroponte
„Being digital, 1995 – die Lebenswelt bietet immer
weniger „Atome“ und immer mehr „Bits“.).
I.2.
Mit dem Einsatz von elektronischen Arbeits- und Lernhilfen im Unterricht
verbindet sich die Hoffnung, einen selbstgesteuerten,
nicht nur von der Person des Lehrenden abhängigen Wissens- und Kompetenzerwerb
zu fördern. Je nach pädagogischer Grundanschauung oder Lerntheorie wird von
einer „älteren Lehrgeneration“ oder „Instruktion“
oder „neuen Lerngeneration“ oder „Konstruktion“
gesprochen (Praher, 1999, zitiert K. Tschegg, Erziehung und Unterricht 3-4/98). H. Walters
(2000) spricht von einem „Instruktionsparadigma“, das Lehren, Vermittlung von
Wissen und Unterrichtssteuerung durch eine Person in den Mittelpunkt stellt,
und vom „Problemlösungsparadigma“, in dem der Lehrende selbst und sein
persönlicher Zugang zum Wissen im Mittelpunkt steht. Diese beiden Standpunkte
sollen nicht gegeneinander ausgespielt werden; einig sind sich alle zeitgemäßen
Pädagogen aber darin, dass die „Konstruktion“ im Sinne einer Lernkultur mit
einem substanziellen Grad an Selbststeuerung der Lerner wichtig ist und durch
den Einsatz von Informationstechnologien besonders gefördert werden kann.
Elektronische Arbeitsumgebungen, die in der Berufswelt zu vielen Änderungen –
zumeist positiv erlebt – geführt haben, werden auch die Lernumgebung an
Schulstandorten bestimmen.
I.3.
Die veränderte Lernkultur zerfällt
nach Zagler (1999) in drei Komponenten, die einander
ergänzen müssen: Einem präsentationsorientierten
Lernen , bei dem der Lerner eher „passiv“ einer kompakten
Informationsaufbereitung durch den Lehrer folgt; diese muss übrigens gewisse
Standards der Darstellung aufweisen, die durch elektronische
Präsentationshilfen unterstützt werden; ein selbstorganisiertes
Lernen, bei dem der Lerner „aktiv“ zu Büchern oder anderen Wissensbasen
vordringt und sich aktiv mit Texten, Skizzen oder (multimedialen) Darstellungen
auseinandersetzt; und ein kooperatives Lernen, wo der Lernende „interaktiv“ mit
Kommunikationstechnologien mit anderen Lernenden zu einem (Arbeits)ergebnis kommt. Gerade beim letztgenannten Lernvorgang ist
ein „Coaching“ durch Lernmanager (Lehrer) besonders
wichtig. Man könnte die Lernkultur kurz auch so beschreiben, dass die
Wissensvermittlung (und Prüfung) durch Aufgabenstellung mit Recherche-Charakter
und kooperative Lösung dieser Aufgabenstellung(en) ergänzt wird.
I.4.
In der zukünftigen Arbeitswelt werden „Kommunikationsmaschinen“
(Verbindung von weltweit agierenden „Breitband-Handies“
und tragbaren Computern) eine zentrale Rolle spielen und wie der Computer als „Schlüsseltechnologie“ in alle
Berufsbereiche Einzug halten (Hochgerner, 1997). Um
möglichst viele Menschen mit dieser Technologie, die als universelle Maschine
nicht einfach nur „bedient“ werden will, sondern viele Denkfunktionen
gleichzeitig unterstützt (Lesen, Schreiben, Rechnen, Kommunizieren,
Präsentieren, Planen, Strukturieren, Ordnen, Recherchieren in globalen
Datenbeständen) vertraut zu machen, muss sich das Schulwesen dieser
Arbeitsweise annehmen und auch Lernprozesse mit dieser Technologie unterstützen
und abwickeln helfen. Die Gefahr, dass dabei (unkritische) Informationsausfnahme
mit Wissenserwerb und Kompetenzgewinnung der Lernenden verwechselt wird, ist
gegeben und muss bewusst bekämpft werden. Ein Computer- und
Kommunikationstechnologie-Einsatz ersetzt keinen Lernprozess und keine soziale
Auseinandersetzung mit kooperativem Arbeiten.
I.5.
Es gibt mehrere Möglichkeiten, diesen elektronisch
unterstützten Arbeits- und Kommunikationsprozess in die Schulen zu holen:
Durch viele, frei zugängliche PC-Arbeitsplätze im Schulbereich, durch
Auslagerung und Delegierung dieser Schlüsseltechnologie an schulnahe
Institutionen (private Lernvereine, berufliche Erwachsenenbildung) oder durch
Unterstützung individueller Initiativen, mit einer persönlichen, portablen „Kommunikations-maschine“ im Eigentum des Lerners auch an
der Schule agieren und arbeiten zu können. Nicht nur in Hinblick auf die
Entwicklungen in den Berufssparten und den Einfluss der Schlüsseltechnologie in
alle Lebensbereiche sowie der „zweiten Kommuikationsrevolution“
(Verbindung von Sprach-, Bild- und Datenübermittlung mit der Informationstrukturierung und Datenverarbeitung, also von
Computer und „Breitband-Handy“), ist das letztgenannte das zukunftsträchtigste
Konzept. „Offene Schule“, ein positiv besetzter Begriff, heisst
nun nicht nur offen für unterschiedliche Lernmethoden, Weltanschauungen oder
Inhalte, sondern auch für die Möglichkeit, mit der eigenen
Kommunikationsmaschine im Unterricht arbeiten zu können. Dieser Lern- und
Arbeitsprozess unterstützt genau die Lernkultur, wie sie im zweiten und dritten
Absatz beschrieben wurde.
In
den didaktischen Konzepten der „Pionierstandorte“ (über 50 Oberstufenschulen)
werden die geplanten Anwendungsmöglichkeiten von NotebookPCs
folgendermaßen angegeben:
1.
Funktion als universelles Schreibgerät für normale Texte und Texte mit einfachen
Formeln. Die Funktion als „E-Book“ (elektronisches
Schreibheft) begünstigt eher nondirektive
Unterrichtsformen und Phasen - Unterrichtskonzepte. Notebook-unterstützte
und notebook-freie Unterrichtsbereiche müssen genau
abgestimmt und mit den Schülern in Form eines professionellen Arbeitsbündnisses
festgelegt werden.
2.
Funktion als universelles Rechenwerkzeug
für Anwendungen, wo einfache Rechenhilfen und Taschenrechner deutlich zu kurz
greifen. Besondere Qualitätsmerkmale sind alle Formen der Tabellenkalkulation,
die sofort im Unterricht umgesetzt werden können und die Nutzung von
Softwareprodukten für symbolisches Rechnen. Dies bedeutet auch insoferne einen Qualitätssprung in der direkten Umsetzung
von Lösungsvorgängen, als für die Schüler direkt im Unterricht
Softwarewerkzeuge für jegliche Form der Berechnung, Darstellung und Auswertung
sofort zur Verfügung stehen.
3.
Funktion als zeitgemäßes Präsentationswerkzeug der schriftlichen und mündlichen Präsentation. Die Erstellung von
abwechslungsreichen Folien und animierten Darstellungen ist ein Standard für
eine moderne Präsentation von Lehrinhalten und stofflichen Darstellungen
geworden. Die mit dieser Funktion zusammenhängenden Softwareprodukte sind auch
das Eingangstor zur multimedialen Präsentation, wo mit anderen Werkzeugen
Effekte mit Bildern, Tönen und bewegten Bildern erzeugt werden können.
4.
Funktion als Gliederungs- und Ordnungsinstrument. Wenn die Struktur der
Dateiablage einmal verbindlich geklärt ist, lassen sich unterschiedliche
Gegenstandsbereiche in gleicher oder ähnlicher Form anordnen und bearbeiten.
Erst in Zusammenarbeit mit dem Schulnetz können allerdings gewisse Inhalte
gesichert bleiben; wenn Inhalte und Mitschriften über den Schulserver rasch
rekonstruierbar sind, steigt die Verfügbarkeit von Mitschriften und
Ausarbeitungen. Es erscheint sinnvoll, am schülereigenen NotebookPC
Schul- und Privatbereich am zu trennen (2 Partitionen) und die
Gliederungsstruktur am Beginn jedes Schuljahres gleich aufzusetzen – die Pflege
liegt dann in der Verantwortung des Schülers.
5.
Funktion zum Abspielen von Lernsoftware-CDs,
die der Unterstützung des individuellen Lernprozesses dienen kann (individuelle
Vor- und Nachbereitung des Unterrichts) und auch den Schüler in die Lage
versetzen kann, Versäumtes nachzuholen. Nicht zuletzt durch einen breiten
Einsatz wird sich ein Markt von Lernsoftware-CDs
ausbilden können. Mit Lernsoftware-CDs kann die
individuelle Auseinandersetzung mit lehrstoffadäquaten Inhalten gefördert
werden.
6.
Durch die Vernetzung der Notebook-PCs mit einer leistungsfähigen schulischen
elektronischen Arbeitsumgebung (Schul-Intranet) erschließen sich neue
Dimensionen der Stoffrecherche und „Content“-Gewinnung. Die realen Möglichkeiten sollen
dabei nicht überschätzt werden. Vor allem das immer wieder auftretende Problem
der Überlastung der Leitungskapazitäten der globalen elektronischen Vernetzung
wirkt bei simultanen Webzugriffen im Unterricht in vielen Klassen langsam und
damit motivationsmindernd und zeitvergeudend.
7.
Viel wesentlicher erscheint die elektronische Arbeitsplattform des
jeweiligen Standortes mittels
interner elektronischer Organisationsstrukturen, die ein Materialarchiv, Groupeware für
kooperatives Arbeiten und Elemente eines „Learningsspace“
in entsprechend konfigurierter Form enthalten. Damit können einerseits
Lehrinhalte und Prüfungsaufgaben vom Lehrer zielsicher transportiert werden,
spezifische Formen der Zusammenarbeit in der Klassen oder klassenübergreifend
etabliert werden und ein umfassendes elektronisches Ablagesystem von Arbeiten
und Leistungen aufgebaut werden, das auch Weiterführungen von Arbeiten und
Projekten über mehrere Jahre hinweg gestattet. Damit nähert sich schulisches Arbeit der realen Arbeitswelt immer mehr und
nachhaltiger an.
In
Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Medienpädagogik der Donau-Universität Krems
wurde unter wbt.donau-uni.ac.at/notebook
eine elektronische Kommunikationsplattform errichtet. Die Plattform dient dem
Betrieb des gesamten Kommunikationssystems des NotebookPC-Projekts.
Ein Zugang zur „Public-Ebene“ des Systems, auch mit
Schreibrechten, wird gerne ermöglicht.
*) Als Definition von „eLearning“ gilt hier:
„Ein mittels elektronischer Hilfsmittel gesteuerter
Prozess, um ein bestimmtes Wissen oder bestimmte Kenntnisse zu erwerben und
geistig auszunehmen. Die dabei verwendeten Techno-logien
sind Computer als universelles informationsverarbeitendes
Instrument, weitere Geräte für die Informationsaufnahme und –weitergabe („Media“) und elektronische Netze, die Computer
und media-basierte Geräte miteinander verbinden.
Elektronisch multimedial aufbereitete Lektionen,
Lernplattformen, elektronische Foren, Newsgroups und andere
Formen der Interaktivität im globalen elektronischen Netz bestim-men
die Arbeitsformen des eLearnings“.
C. Dorninger,
10.7.2001