Windows 9x installieren und Backup machen

Allgemeines

Das beste Windows wird einmal kaputt oder wird durch angehäufte Dateien immer langsamer und funktioniert nicht mehr richtig. In diesem Fall nützt keine Reparatur mehr, sondern nur mehr eine Neuinstallation. Vorher ist es allerdings unbedingt notwendig, alle wichtigen Dateien der ersten Festplatte C:\ (und zur Sicherheit aller weiteren Festplatten) zu sichern, da diese verlorengehen. Am besten macht man dies mit einem CD-Brenner oder einem anderen Backup-Gerät wie z.B. ZIP-Laufwerk. Ein normales Diskettenlaufwerk ist im allgemeinen nicht ausreichend.

CD-Brenner:

+ Große Datenmengen sicherbar (650-700 MB auf eine CD);

+ Sehr billiges Speichermedium;

+ Kann per Post billig versendet werden;

+ Für das Lesen kein Zusatzgerät erforderlich (CD-ROM genügt);

+ Sehr dauerhafte Sicherung;

- In der Anschaffung teuer;

- Alle Dateien sind schreibgeschützt und bleiben es; Schreibschutz muss zum weiteren Bearbeiten manuell entfernt werden;

- Nachträgliches Verändern der CD-s problematisch (nur CD-RW = rewriteable, diese lassen sich aber auf älteren CD-ROMs manchmal nicht lesen!).

ZIP-Laufwerk:

+ In der Anschaffung relativ günstig, findet man auch gebraucht;

+ Dateien bleiben original ohne Schreibschutz erhalten;

+ ZIP-Diskette jederzeit veränderbar (Dateien austauschen, speichern etc.);

- Kleine Datenmengen pro Diskette (100-250 MB);

- Speichermedien teuer, können aber beliebig oft verwendet werden;

- Postversand problematisch, Diskette muss retourniert werden;

- Für das Lesen muss ein entsprechendes ZIP-Laufwerk vorhanden sein;

- Sicherung darf keinen magnetischen Einflüssen ausgesetzt werden.

Installation

Zur Neuinstallation muss man einige Vorbereitungen treffen, um sie zügig durchführen zu können.

·       Sämtliche Dateien auf Virenbefall mit einem frisch upgedateten Scanner prüfen, damit man anschließend einen sauberen Computer hat.

·       Backup machen und dieses auch stichprobenartig testen.

·       Startdiskette erstellen (Start-Systemsteuerung-Software)und diese testen (bei Bootreihenfolge a: c: im BIOS).

·       Alle Treiber- und Programm-Medien (Disketten, Cds) bereitlegen und auf Vollständigkeit prüfen; eventuell die neuesten Treiber aus dem Internet herunterladen und entsprechend speichern (Diskette, CD).

·       Gebrauchsanweisungen der Geräte bereitlegen und studieren.

·       Mailadressen und Bookmarks sowie Passwörter (z.B. für Internet) sichern bzw. aufschreiben. Wird oft vergessen!

·       Nummer des Installationsschlüssels der Windows-CD bereitlegen. Dieser muss bei der Installation eingegeben werden.

Sodann soll man erst einmal probeweise den Computer mit der Startdiskette und der eingelegten Windows-CD starten, bevor man tabula rasa macht und alles löscht. Beim Start wählt man „Mit CD-ROM-Unterstützung“, wenn man eine Windows-98-Startdiskette hat, was sehr zu empfehlen ist. Man wechselt zum CD-ROM-Laufwerk (meist e: [enter]) und prüft mit dir [enter], ob dessen Inhalt angezeigt wird; das bedeutet, dass das CD-ROM-Laufwerk vom Treiber der Startdiskette erkannt wird.

Jetzt formatiert (löscht) man die Festplatte c:, indem man am DOS-Prompt format c: [enter] eingibt; alle Daten dieser Festplatte gehen hierdurch verloren! Man wechselt danach zum CD-ROM-Laufwerk und lässt sich mit dir oder dir /w dessen Inhalt anzeigen. Man sucht nach der Datei, die install.exe oder setup.exe heißt. Dessen Namen gibt man dann in der Eingabeaufforderung ein und drückt [enter]. Das selbst erklärende Installationsprogramm beginnt sodann zu laufen.

Bei manchen Computern, meist Notebooks, ist eine Windows-Recovery-CD dabei, die die Neuinstallation automatisiert und vereinfacht. Das Handbuch gibt zu deren Verwendung Auskunft. Meist genügt es, den PC mit eingelegter Recovery-CD zu starten und „Neuinstallation“ oder ähnliches auszuwählen. Nach Sicherheitsabfragen wird die Festplatte gelöscht, und die Neuinstallation beginnt.

Bei der Installation soll man gleich alle Fragen nach Benutzer, Land etc. richtig einstellen. Auch ist anzuraten, bei Windows 98 nicht ins Verzeichnis \WINDOWS zu installieren, sondern dieses in \WIN98 oder ähnlich umzubenennen, da sonst veraltete *.dll-Dateien installiert werden.

Sollten Hardwarekomponenten zusätzliche Treiber verlangen, sollte man diese wenn möglich gleich bei der Windows-Installation von Diskette installieren, sonst „überspringen“ auswählen und später installieren. Windows wird bei jedem Neustart nach den Treibern fragen.

Nach Beendigung des Installationsprogrammes und dem letzten Neustart muss man gleich die richtige Bildschirmauflösung einstellen sowie alle Peripheriegeräte und die Software installieren und das Backup zurückspielen, was erfahrungsgemäß der zeitraubendste Teil der Angelegenheit ist. Aber dafür ist man dann fertig und hat wieder lange Freude an einem neuwertigen Computer!

Zwei „Profi-Tipps“ noch:

Legt man Dateien auf einer CD ab, kann man diese vorher mit z.B. Winzip komprimieren und beim Zurückspielen wieder entkomprimieren, so erspart man sich das lästige Entfernen des Schreibschutzes. Das kann man gleich mit ganzen Ordnern machen!

Man kann bei genügend großem Festplattenplatz Windows auch direkt von der Festplatte installieren: Nach Löschen der Festplatte erstellt man auf der leeren Platte mit md instal einen Ordner „instal“ (kann auch anders benannt werden, aber bitte das 8-Zeichen-Limit unter DOS beachten!). Man wechselt in den neu erstellten Ordner mit cd instal und kopiert mit copy e: *.* die gesamte Windows-CD vom CD-ROM-Laufwerk auf die Festplatte. Dann kann man mit install oder setup [enter] von dort die Installation aufrufen. Das hat den Vorteil, dass sich Windows „merkt“, von wo es installiert wurde, und bei einem eventuellen späterem Windows-Setup (Installieren von zusätzlichen Funktionen oder Programmen von der Windows-CD) es nicht mehr nötig ist, die Windows-CD einzulegen.

Viel Erfolg!