DVD Burning

Seit Ende 1999 sind einmalbeschreibbare DVD-R Medien in DVD-R(A) für Authoring und DVD-R(G) für General Use aufgeteilt. DVD-R(A) Medien werden bei der Produktion von DVD-Inhalten eingesetzt und dienen im Presswerk als Vervielfältigungsvorlage. DVD-R(G) Medien sind für den Gebrauch im Consumerumfeld gedacht.


Im Wesentlichen führen folgende Schritte zur Erstellung einer DVD:

·          Erstellen/Importieren des Quellvideomaterials,

·          Eventuelle Bearbeitung des Quellvideos,

·          Erstellen einer Struktur für die DVD,

·          Konvertieren des Quellvideos in das benötigte Ausgabeformat,

·          DVD brennen.

DVD Video am Computer

 

Zu Problemen mit einem ungetrübtem DVD-Videogenuss am PC können die hohen Prozessoranforderungen bezüglich der MPEG 2 Decodierung führen. Entweder übernimmt eine spezielle MPEG-Decoderkarte die Rechenarbeit oder aber der Hauptprozessor muss die gesamte Leistung erbringen. Prozessoren unterhalb eines Intel Pentium II 350, Celeron 400 oder AMD K6-2 400 stoßen dabei schnell an ihre Grenzen.

 

Tuning

 

Zunächst die DMA Option des DVD-Laufwerks im Gerätemanager aktivieren. Wurde dem System, der Grafikkarte oder dem DVD-ROM bereits eine Abspielsoftware für DVDs mitgeliefert, sind diese hardwarespezifisch optimiert und gewährleisten ein Höchstmaß an Kompatibilität und Leistung. Zusätzliche Programme, die im Hintergrund laufen, schmälern die Systemleistung – sollten also geschlossen werden.

 

Hardware

Die Voraussetzungen an Hardware sind vom Format des Quellvideos abhängig: Während eine Übertragung von VHS / S-VHS / Video8 / Hi8 Medien nur mittels Capture- oder Grafikkarten mit  analogen Videoeingängen möglich ist (Ausnahme: Digitalisierung von Video8 / Hi8 mit SONY D8 Camcordern), die den technischen Voraussetzungen entsprechen müssen, analoges Material in Echtzeit zu digitalisieren, lassen sich digitale Signale von DV / D8 Kassetten direkt via Firewire-Schnittstelle (IEEE-1394) einlesen. Am Markt werden inzwischen für jeden Zweck verschiedenste, auch sehr preiswerte Lösungen angeboten…

Aus eigener Erfahrung möchte ich hier anmerken, dass es sich kaum bezahlt macht, hier qualitätsbewusst nach sehr teuren Produkten Ausschau zu halten, die möglicherweise nach zwei Jahren veraltet sind und softwaremäßig nicht mehr unterstützt werden (wenn z.B. die nächste Version des Betriebssystems nach angepassten Treibern verlangt…).

Software

Auch an Software gibt es bereits eine beachtliche Palette preiswerter und doch sehr leistungsstarker Programme, die den Weg zur selbstgebrannten DVD-Video so unproblematisch wie möglich gestalten. Aufgrund guter Testergebnisse können Angebote wie Pinnacle Expression oder Magix Filme auf CD & DVD 2.0 (Roxio WinOnCD 6 DVD Edition mit Einschränkungen) empfohlen werden.

Allerdings sollte vor dem Kauf eines bestimmten Produkts unbedingt geklärt werden, ob eine entsprechende Kompatibilität zum eigenen DVD-Brenner besteht, denn die letzten drei der oben angeführten Arbeitsschritte inklusive des Brennvorgangs werden ausschließlich vom gewählten Programm ausgeführt! Die Option, ein fertiges DVD-Layout zu speichern, um es in eine andere Anwendung zu importieren und auf den Rohling zu brennen, gibt es bislang nicht.

Während Pinnacle Expression und Magix Filme auf CD & DVD 2.0 eigene Capture-Module integriert haben, verarbeitet Roxio WinOnCD 6 DVD Edition nur Quellmaterial, das bereits auf der Festplatte digitalisiert vorliegt. Das spielt an sich keine Rolle, denn seit Windows ME unterstützt Microsoft Movie Maker als fixer Bestandteil des Betriebssystems auch Videocapturing.

Alle drei Programme besitzen selbstverständlich auch einen DVD-Menü-Editor, der bei Pinnacle Expression und Magix Filme auf CD & DVD breiten Raum für individuelle Gestaltungsideen einräumt. Übergeordnete Kapitel lassen sich komfortabel in Szenen unterteilen, deren Anzahl von manuell gesetzten (oder durch Szenenerkennung automatisch erstellten) Sprungmarken abhängig ist.

Für eine umfassende Bearbeitung des Quellvideos im Sinne von framegenauen Schneiden ganzer Videoproduktionen ist keines der genannten Programme besonders gut geeignet – für höhere Anforderungen beim Montieren von Rohmaterial gibt es unvergleichlich spezialisiertere Lösungen wie u.a. Aist Movie Xone, Adobe Premiere und U-Lead Media Studio Pro.

Quellformate für Digitalvideo

Im Kompatibilitätstest zu derzeit gebräuchlichen digitalen Videoformaten steht Roxio WinOnCD 6 DVD Edition an erster Stelle: Alle verwendeten Quellformate wurden erkannt und DVD-gerecht umgewandelt, sofern der jeweils notwendige Codec auf dem System installiert war.

MPEG 1

MPEG 1 ist ein Format zur Videokomprimierung, das von der Motion Picture Experts Group entwickelt wurde und für Video CDs verwendet wird. MPEG 1-Dateien haben in der Regel die Dateierweiterung *.mpg oder *.mpeg.

MPEG 2

Das neuere Format MPEG 2 bietet bessere Videoqualität mit noch stärkerer Komprimierung. MPEG 2 wird für DVD-Videos und Super Video CDs verwendet. MPEG 2-Dateien haben in der Regel die Dateierweiterung *.mpg oder *.mpeg.

MPEG 4/DivX

MPEG 4 und DivX sind zwei neuere Formate, die beide bessere Videoqualität in kleineren Dateien bereitstellen und werden besonders häufig für die Online-Übertragung von Videodaten verwendet. Obwohl heute Set-Top-Player für DVDs die Wiedergabe von Videodaten im Format DivX und MPEG 4 nicht unterstützen, ist es durchaus wahrscheinlich, dass die nächste Generation der Player diese lesen können.

Digital Video (DV)

Das DV-Format wird von digitalen Camcordern verwendet, wie sie überall erhältlich sind. Das Format bietet hohe Qualität mit einer Auflösung von 720 x 576 (PAL) bzw. 720 x 480 (NTSC). Es erfordert sehr viel Speicher: Jede Minute Videomaterial belegt mehr als 200 MB Speicherplatz auf der Festplatte!

AVI

„Audio Video Interleave“ ist eine von Microsoft entwickelte Dateistruktur, die das Bearbeiten von Audio- und Videodaten unter Windows ermöglicht. Dabei wird nicht vorgegeben, wie die Videodaten kodiert werden, sondern es handelt sich um ein sogenanntes Container-Format, das komprimierte Videodaten mit fast jeder Art von Codec enthalten kann. Die Dateierweiterung *.avi sieht man jedoch am häufigsten bei Dateien, die in den Formaten MPEG 4/DivX und Digital Video (DV) kodiert sind.

QuickTime

Das von Apple entwickelte QuickTime-Format ist (wie AVI) ein Dateistrukturformat, das keinen bestimmten Video-Codec vorgibt. Die meisten QuickTime-Dateien, die man online findet, sind jedoch mit dem Apple-eigenen Streaming-Codec komprimiert. Diese können selbst von WinOnCD nicht direkt für DVD-Projekte verwendet werden, sondern müssen zuvor mittels Software von Drittanbietern umgewandelt werden. QuickTime-Filmdateien haben die Dateierweiterung *.mov.

VOB

Video-Objekt-Dateien sind die für DVD-Video verwendeten Video-Streams. Dateien mit dieser Dateierweiterung findet man in der Regel auf DVD-Videodiscs. Sie können im allgemeinen auch als Quelldateien für die Aufzeichnung von DVD-Videos verwendet werden.

 

Digital Video-Konvertierung

Für die oben aufgeführten Videodateiformate sind keine genauen Parameter angegeben, da die meisten Standards eine Kodierung mit einer breiten Palette an Eigenschaften zulassen. Sogar dort, wo Standards genau definiert sind, richten sich Videodateien, die man auf Datenträgern bzw. im Internet findet, nicht unbedingt genau nach diesen Standards.

Zunächst müssen alle Standards, die für Fernsehgeräte gedacht sind, die Tatsache berücksichtigen, dass es zwei TV-Systeme gibt, nämlich NTSC und PAL. Die Auflösung der Formate unterscheidet sich ebenso wie die Bildraten.

Bei der Kodierung digitaler Videodaten können darüber hinaus bestimmte Eigenschaften verändert werden, z.B. die Bitrate. Höhere Bitraten führen zu besserer Bildqualität, jedoch in Folge zu größeren Dateien; niedrigere Bitraten verringern die Qualität, aber gleichzeitig auch die Dateigröße. Bei aktuellen Codecs wie MPEG werden im Gegensatz zum eigentlichen DV-Quellmaterial nicht alle, sondern nur einzelne Videoframes komplett aufgezeichnet und JPEG-komprimiert, die anderen dazwischenliegenden enthalten lediglich Informationen zu Abweichungen im Vergleich vorausgegangener oder nachfolgender Bilder. Ist die eingestellte Datenrate nicht hoch genug, erscheinen Blöcke im Bild, und an feineren Strukturen sind Artefakte zu sehen, die sich bei der Wiedergabe des Videos als Störungen bemerkbar machen. Aus diesem Grund brauchen stark bewegte oder verwackelte Szenen höhere Datenraten, weil die Differenzen zwischen den einzelnen Keyframes weit größer sind als bei ruhiger Kameraführung.

Pinnacle Expression bietet unter Videoqualität/Disknutzung ein besonders raffiniertes Werkzeug an, sofern die Standardeinstellung Automatisch beibehalten wird: Enthält ein Video-Projekt bis zu 52 Minuten Quellmaterial wird die bestmögliche Bit-Rate von 8000 Kilobits/sec eingestellt. Mehr als 52 Minuten Laufzeit in optimaler Qualität können auf einer DVD mit 4,7 GB nicht untergebracht werden. Umfangreichere Projekte, die bis doppelt so lang sein können, werden abgestuft mit niedrigeren Bitraten konvertiert, aber automatisch immer bestmöglich, sodass die volle Kapazität des Rohlings ausgenutzt wird. In Magix Filme auf CD & DVD wird die Bitrate entweder mit Schieberegler oder direkt per Eingabefeld bestimmt, in den erweiterten Einstellungen lässt sich zudem zwischen konstanter und variabler Bitrate wählen. Nur WinOnCD 6 DVD Edition lässt bei DVD-Projekten keinerlei Manipulationen an der Voreinstellung mit stark reduzierter Bitrate zu. Die Kapazität einer DVD ist somit fix auf ca. 2 Stunden Video ausgelegt, d.h. eine Umwandlung in bester Qualität ist mit WinOnCD erst gar nicht möglich.

Konvertierungsqualität

Um qualitativ möglichst hochwertige Videodaten auf der Disc zu erzielen, verwendet man am besten Quellvideodaten, die den Voraussetzungen einer DVD möglichst genau entsprechen. Folgende Tabelle wurde dem Handbuch von Roxio WinOnCD 6 DVD Edition entnommen. Sie zeigt im direkten Vergleich mit den Angaben zu den Formaten Super-Video CD und Video CD den Qualitätsvorsprung der DVD:


 

DVD

Super-
Video CD

Video CD

Multiplexing-Rate

10080000

2788800

1411200

Paketlänge (Byte)

2048

2324

2304

Video-fps

PAL: 25

NTSC: 29.97

PAL: 25

NTSC: 29.97

PAL: 25

NTSC: 29.97

Auflösung

PAL: 720 x 576

NTSC: 720 x 480

PAL: 480 x 576

NTSC: 480 x 480

PAL: 352 x 288

NTSC: 352 x 240

Video-Bitrate

8200000

2500000

1152000

Audio-Sampling-Rate

48000

44100

44100

Audiobit pro Sample

16

16

16

Audio-Kanäle

2

2

2

Audio-Bitrate

224000

224000

224000

Audio-Codec

MPEG 1 Level 2

MPEG 1 Level 2

MPEG 1 Level 2


VCD (VideoCD): Dieses Format ist in China und anderen Teilen der Welt sehr beliebt. Auf eine VideoCD-Disc passen maximal 70 Minuten eines Videos in VHS-Qualität. Dieses Format wird von vielen DVD-Playern unterstützt.

S-VCD (Super-VideoCD): Super-VideoCD ist eine Verbesserung des VCD-Formats. Auf einer S-VCD-Disc können maximal 39 Minuten eines Videos in einer DVD-ähnlichen Qualität auf einer CD untergebracht werden. Dieses Format wird von zahlreichen DVD-Playern unterstützt

DVD (Digital Versatile Disc): Eine DVD-Disc weist die beste Videoqualität auf. Von 52 Minuten in bester Qualität können maximal 90 Minuten hochwertiges bis zu 114 Minuten Video in etwas reduzierter Qualität auf eine DVD-R/RW oder DVD+R/RW Disc gebrannt werden.

Hinweis: Obwohl nicht offiziell vom DVD-Forum  anerkannt, soll sich die DVD+RW wegen großer physikalischer Ähnlichkeit zur DVD-ROM auf dem Gros der Laufwerke problemlos abspielen lassen. Ihr niedriger Reflexionsgrad relativiert allerdings diese Herstelleraussage: Er ist in einem Bereich von 10 Prozent bis 20 Prozent angesiedelt, was manchem DVD-Laufwerk und DVD-Player Probleme bereitet. Der Reflexionsgrad einer gepressten DVD-5 liegt zwischen 45 und 85 Prozent. (Angabe von Pinnacle Systems, Expression Online-Hilfe, 2002)

Die oben vorgestellten Programme (Roxio, Pinnacle, Magix) unterstützen ohne Ausnahme auch die beiden VideoCD Formate VCD und S-VCD sowie eine Sonderform der DVD auf CD-R:

Mini-DVD: DVD-Konvertierung auf CD-R mit einer Kapazität für 20 Minuten Video.

Fazit

Qualität wird als Bit-Rate in Kilobits pro Sekunde ausgedrückt. Je höher die Bit-Rate ist, desto höher ist die Qualität des Videos. Eine qualitativ sehr hohe Einstellung von 8000 Kilobits pro Sekunde ergibt das beste Videobild, das der DVD-Player bietet. Niedrigere Einstellungen, die bei 2000 Kilobits pro Sekunde liegen, entsprechen ungefähr VHS-Qualität, der Wiedergabequalität eines normalen Videorecorders.