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The New Computing – Mehrwert für End-Benutzer ist entscheidend

 

Andreas Holzinger

 

„The old computing ist about what computers can do - the new computing is about what people can do“ lautet ein Satz von Ben Shneiderman vom Human-Computer Interaction Lab (HCIL) der University of Maryland (USA).

 

Der rasante Fortschritt in der Informationstechnik ist hauptsächlich in den Trends „alles, immer, überall“ und „schneller, besser, kleiner“ begründet. Es erfolgt eine ständige und schleichende Revolution mit dem Ziel, dass es bald kleinste und miteinander kommunizierende Computer im Überfluss geben wird (vergleiche das Vorwort von Heinz Zemanek in Basiswissen IT/Informatik von Andreas Holzinger). Diese Computersysteme werden gar nicht mehr sichtbar sein: Zusammen mit Sensoren werden sie in Gebrauchsgegenstände eingebettet. Durch Verschmelzung mit unserer alltäglichen Umgebung dringen sie in praktisch alle Bereiche unseres täglichen Lebens ein. Es zeichnet sich ein „Post-PC Zeitalter“ ab, das zunehmend von mobilen Endgeräten bestimmt werden wird.

 

Computer sind ja schon jetzt „allgegenwärtig“ (ubiquitous) und „durchdringen“ (pervasive) unsere Umwelt (Waschmaschine, Armbanduhr, Auto usw.). Der Einsatz von Sprachverarbeitung (Verzicht auf Tastatur) und die zunehmende Vernetzung (Internet) wird den Computer noch weiter „verschwinden“ lassen und ihn für Anwendungen in allen Bereichen interessant machen. Mit kleinsten, vernetzten kann auf alle Daten von jedem Ort aus zugegriffen werden. Handhelds und Mobiltelefone, wie wir sie kennen, sind nur die Vorläufer solcher Computer.

 

Bei der Fülle von Möglichkeiten diese Computer einzusetzen, ist stets das wichtigste dabei, dass ein deutlicher Mehrwert für den Menschen entsteht. End-Benutzer wollen klare Mehrwerte (keine Features). Arbeitsabläufe müssen verbessert werden. Allerdings: Der Unterschied zwischen den technischen Möglichkeiten und praktischem Einsatz der neuen mobilen Technologien überrascht! Die Möglichkeiten mobiler Geräte sind enorm - aber praktische Anwendungen, die den End-Benutzern einen klaren Mehrwert bringen sind noch relativ selten zu finden. Genau hier setzt aber das „New Computing“ im Sinne von Ben Shneiderman an: Es müssen einfach zu bedienende, berufsgruppen- bzw. zielgruppenspezifische Anwendungen entwickelt werden. Ein Beispiel aus der Medizin ist die mobile Datenerfassung und Dokumentation und die Information für Arzt und Patient. Die hohen Datenübertragungsraten von UMTS (universales mobiles Telekommunikationssystem) werden die Möglichkeiten dazu erhöhen. Bis dahin muss jedoch noch viel Forschung betrieben werden die auch Aspekte der psychosozialen Verträglichkeit, die mögliche Beeinflussung von Kommunikationsverhalten oder -anspruch sowie die Veränderung der Arbeitsergonomie vor einer breiten Einführung dieser neuen Technologien im Spannungsfeld zwischen Mensch und Computer untersucht werden.

 

Basiswissen IT/Informatik 3 Bände (Informationstechnik-Informatik-Internet/www)

Autor: Andreas Holzinger

Verlag: Vogel Würzburg

ISBN: 3-8023-1899-4

VK EUR 32,80 je Band

Info: www.basiswissen-it.at bzw. www.basiswissen-multimedia.at