Projekt
„Monkeyversity – Ein System zur Fütterung und
Verhaltensforschung bei Kleinaffen“
Norbert
Bartos, TGM
Auch im vergangenen Studienjahr wurde die Kooperation zwischen dem Tiergarten Schönbrunn, vertreten durch seinen Vizedirektor Dr. Harald Schwammer und der Höheren Technischen Lehranstalt für Elektronik am TGM, vertreten durch Prof. Dipl.-Ing. Norbert Bartos, fortgeführt. Bisher resultierten daraus eine Elefantenfütterungsanlage, ein System zur Tigererkennung und ein Fütterungsautomat für Kattas.
Das vorliegende Projekt hatte die Entwicklung einer mobilen,
einfach bedienbaren und automatischen Verhaltensforschungs- und
Fütterungsanlage für die Anwendung bei Kleinaffen zum Gegenstand. Das Gerät sollte leicht transportierbar und daher möglichst kompakt
sein. Es darf die Gesundheit der Tiere nicht gefährden und daher müssen
sämtliche Teile, die mit dem Futter in Berührung kommen, aus lebensmittelechtem
Material gefertigt sein. Darüber hinaus dürfen keine spitzen Teile und
freiliegende Kabel vorhanden sein. Speziell für die Beschäftigung der Tiere und
für die Verhaltensforschung soll die Möglichkeit bestehen, die Futterausgabe
von Schaltern abhängig zu machen. Vorzusehende Signalisierungslampen in drei
Farben bereichern das Umfeld der Tiere. Auf eine möglichst nahtlose Integration
in deren natürliche Umwelt sollte ebenfalls großer Wert gelegt werden.
Das
Ergebnis – Monkeyversity – ist
eine gut dem gewohnten Lebensraum angepasste Anlage, mit der auf spielerische
Weise das Verhalten von Kleinaffen erforscht werden kann. Das Gehäuse des
Gerätes stellt ein ungefähr 110cm hoher und ausgehöhlter Baumstumpf dar. Ein
Bedienfeld für die Tiere enthält drei Schalter und drei Lampen. Im Inneren
befindet sich ein in drei Sektoren geteilter Trichter, in den die gewünschten
Futtersorten gefüllt werden können. An der Außenseite des Baumstammes sind versetzt
drei Futterauslässe angeordnet. An einer
Kontrolleinheit im Inneren des Gerätes kann man die Aktivitätsperiode der
Anlage und ein Fütterungsintervall von einer oder zwei Stunden einstellen
(Zufallswerte werden dabei automatisch überlagert, um Gewöhnungseffekte hintanzuhalten). Mittels eines angeschlossenen Computers
kann man die Anlage über eine einfache Benutzeroberfläche einstellen und
unterschiedlichste Szenarios zur Verhaltensforschung simulieren. Ein
12V/24Ah-Akku dient zur Stromversorgung.
Seitens des TGM waren primär fünf Personen
beteiligt, nämlich die Konstrukteure Roman Baier, Fabian Kaiblinger, Dominik Robitza und Clemens
Zöller, sowie der Projektleiter Prof. Dipl.-Ing.
Norbert Bartos. Ein wesentlicher Anteil am Projekt wurde aber auch in den TGM-Werkstätten geleistet. Dem bei den Tiergartenprojekten
bewährten Team von FOL Egon Stoiber (für die Mechanik) und FL Ing. Franz Tripolt (für die Elektrotechnik und Elektronik) ist für den
unermüdlichen Einsatz besonders zu danken. Durch die Sponsoren Conrad Electronics, Distrelec
und ELRA wurde sichergestellt, dass auch dieses Projekt für den Tiergarten kostenfrei
durchgeführt werden konnte.
Die Übergabe an den Tiergarten
Schönbrunn fand am 26. August 2004 im Rahmen einer kleinen Feier im Affenhaus
statt. Dabei waren, außer Führungskräften seitens des BMBWK und des TGM,
natürlich auch die Konstrukteure mit ihren Familien, sowie die TGM-Projektbetreuer anwesend.
Ergänzend sei noch erwähnt,
dass im derzeitigen Studienjahr folgende weitere Projekte am TGM unter der
Projektleitung des Autors laufen:
- Entwicklung einer
neuen, stromsparenden Elektronik für den vorhandenen
Fütterungsautomaten bei den Kattas
- Entwicklung eines
Spielautomaten für Papageien
- eine Duplizierung der bestehenden
Elefantenfütterungsanlage für den Elefantenbullen
- ein
Bilderkennungssystem zur Analyse des Verhaltens von Braunbären, gekoppelt mit
einer Fütterungsmaschine, zum Zwecke der Verhaltensforschung für den Bärenwald
des Vereins „Vier Pfoten“ in Arbesbach
Auch diese Projekte
werden materialmäßig komplett über Sponsoren der Elektrotechnik- und
Elektronikindustrie Österreichs abgedeckt.