Portable Software

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Als Portable Software oder auch Stickware bezeichnet man Software, welche ohne vorherige Installation lauffähig ist und im Idealfall keine Spuren auf dem Wirtssystem (z. B. in der Registrierung, im Benutzerprofil o. Ä.) hinterlässt. Typischerweise wird portable Software daher auch vorwiegend zusammen mit beliebigen Wechseldatenträgern verwendet. Man kann die Wechseldatenträger mit sich führen und die portable Software an einem anderen PC vom Wechselmedium aus starten.

Portable Software wird meist als gepacktes Archiv verbreitet, welches nur in einem Verzeichnis entpackt werden muss, ohne dass systemspezifische Installationsprogramme benötigt werden.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Übersicht

Der Name „Stickware“ stammt daher, dass das häufigste dafür eingesetzte Wechselmedium der USB-Stick ist. Man sollte sich aber von dieser Bezeichnung nicht beirren lassen, denn diese Programme lassen sich im Normalfall genau so gut von jedem anderen elektronischen Datenträger (wie etwa einer Festplatte oder von einem CD/DVD-Laufwerk) aus starten. Eine Sonderform ist U3-Software, welche nur von einem mit der proprietären U3-Software verträglichen USB-Stick ausgeführt werden kann.

Oft sind portable Programme angepasste Versionen von konventionellen, „installationsbedürftigen“ Programmen, denen dann das Prädikat „portable“ vorangestellt wird, wie etwa beim „Portable Firefox“ (siehe auch PortableApps). Es gibt aber auch speziell angepasste Programme, die z. B. bezüglich der Schreibzugriffe auf die Verhältnisse der speziellen Datenträger angepasst sind.

[Bearbeiten] Notwendigkeit

Die Notwendigkeit für eigens konzipierte portable Software ergibt sich daraus, dass heutzutage fast an jedem Ort PCs vorhanden sind, man dort aber häufig nicht die gewohnte eigene Arbeitsumgebung vorfindet, mit der man effektiv umgehen kann. Das Anschließen eines USB-Sticks mit darauf eingerichteten portablen Programmen kann hier weiterhelfen. Die Entwicklung portabler Software ist so gesehen eine (erste) Antwort auf Bedürfnisse mobiler Anwender.

Hinzu kommt der Wunsch, von installierten Anwendungen die Einstellungen, persönliche Daten u. Ä. auch unterwegs zur Verfügung zu haben. Leider verfolgen viele Entwickler eine Philosophie, die der mehrfachen Nutzung eines Programmes auf verschiedenen Rechnern zuwiderläuft.

Auch architekturbedingte Eigenheiten spielen eine Rolle: Fast alle Windows-kompatiblen Programme speichern ihre Konfigurationsdaten in der Windows-eigenen, extra für diesen Zweck vorgesehenen zentralen Registrierungsdatenbank. Diese kann allerdings nicht ohne weiteres zwischen verschiedenen Rechnern kopiert werden und oft ist auch nicht dokumentiert, in welchem Teil dieser Datenbank ein Programm seine Einstellungen ablegt. Erschwerend kommt die verstreute Speicherung von Programmdaten in mehreren Systemverzeichnissen (Profil, Persönliche Einstellungen, Persönliche Lesezeichen) hinzu. Um also echte Portabilität zu erreichen, müssen Programme so aufgebaut sein, dass sie alle benötigten Daten als Dateien in einem vorgegebenen oder einstellbaren Ordner speichern, der auf das transportable Medium verlegt werden kann. Nur so kann eine Anwendung z. B. von CD oder DVD gestartet werden und alle Programmeinstellungen und Daten landen auf dem transportablen Medium, welches der Benutzer mit sich führt.

Ein weiterer Punkt ist die Abneigung vieler Benutzer gegen unkontrollierte Aktionen auf ihrem Computersystem, wie sie bei Programminstallationen meistens gegeben sind. Solche unkontrollierten Aktionen sind aus sicherheitstechnischer Sicht meist bedenklich und setzten zudem auch ein hohes Maß an Vertrauen in die jeweilige Installationssoftware voraus.

[Bearbeiten] Datenmigration

Um Konfigurationsdaten einer herkömmlichen Windows-Software in deren Portable-Version weiterverwenden zu können, ist eine Datenmigration notwendig. Im Idealfall existieren für die Migration eigene Hilfsprogramme oder Batch-Dateien. Im schlechtesten Fall muss diese von Hand durch Zusammensuchen und Kopieren der entsprechenden Dateien durchgeführt werden. Manche Programme können aufgrund ihres Designs nicht portabel genutzt werden.

[Bearbeiten] Grenzen portabler Software

Prinzipiell können nicht alle Programme als portable Version existieren. Häufig benötigt Software zur korrekten Funktionsweise die Möglichkeit, tief ins System einzugreifen, was bei portabler Software aber gerade unerwünscht ist. Virenwächter, Systemtools und andere systemnahe Software hat als portable Version daher wohl weniger oder gar keine Daseinsberechtigung. Editoren, Mailprogramme, und viele andere (siehe die Liste Bekannter portable Software) dagegen schon, sie kommen ohne Systemeingriffe aus und sind im Allgemeinen „Anwendungsprogramme“. Es kommt also auf den jeweiligen Verwendungszweck an, ob die Software als portable Version realisierbar oder erwünscht ist, nicht jedoch auf die Komplexität des jeweiligen Programms. Entsprechend hat es neben vielen kleineren Tools zur Erledigung abgegrenzter Aufgaben auch schon mächtige Software wie OpenOffice.org zu einer portablen Version gebracht.

Neben der Systemnähe gibt es ein weiteres nicht zu unterschätzendes Moment bei der Entwicklung portabler Software. Häufig ist das Kopieren von Software vom Hersteller/Lizenzgeber her unerwünscht. Daher spielt hier auch die Philosophie der freien Software eine Rolle, da sie z. B. den Zwang zur Bindung der Software an eine Maschine oder Kopierbeschränkungen gar nicht erst hervorbringt. Denn Software, deren Kopieren nicht erwünscht ist, ist als portable Version aus Sicht ihrer Entwickler schlicht obsolet.

[Bearbeiten] Sicherheitsproblematik im Unternehmensumfeld

IT-Verantwortliche sind für alle im Netzwerk angeschlossenen Komponenten und deren Konfiguration verantwortlich. Daraus ergeben sich Konflikte mit Komponenten, die sich der zentralen Kontrolle und Administration entziehen, wie dies bei allen Wechseldatenträgern und der darauf enthaltenen Daten bzw. auch Software der Fall ist. IT-Verantwortliche sehen sich mit folgenden Problemen konfrontiert:

  • Einige mobile Anwendungen erfordern besondere Lizenzen, die viele Anwender nicht berücksichtigen. Das betrifft auch „Freeware“, sofern diese nur für private Nutzung kostenlos ist.
  • Mobile Anwendungen können nicht zentral administriert oder aktualisiert werden. Gerade die fehlende Aktualisierung und die Anbindung an wechselnde PC-Systeme machen die Programme anfällig für Viren- oder Trojanerangriffe.
  • Der Datenaustausch über Wechseldatenträger, auf denen auch mobile Software gespeichert ist, ermöglicht den unkontrollierten Datenaustausch mit Rechnern außerhalb des Unternehmens an Proxy- und Mailfiltern vorbei.
  • Die auf mobilen Datenträgern gespeicherten Dateien werden nicht gesichert und vor Datenverlust geschützt.
  • Unverschlüsselte Wechseldatenträger können durch Diebstahl oder Verlust in falsche Hände geraten.

Aus diesen Gründen ist die Verwendung von Wechseldatenträgern und mithin auch mobiler Software in vielen Unternehmen strikt untersagt oder an Bedingungen gebunden. Bei Nichtbeachtung bzw. Missbrauch darf der Betrieb den Mitarbeiter abmahnen.

Vorbeugend ist es teilweise auch üblich, USB-Anschlüsse im BIOS und im Betriebssystem des Rechners zu sperren, sofern diese nicht für andere Zwecke (z.B. Scanner) benötigt werden.

[Bearbeiten] Bekannte portable Software (Auswahl)

[Bearbeiten] Verwandte Software

Ein in den Grundzügen verwandtes, allerdings anders motiviertes und realisiertes Konzept zur installationsfreien Nutzung zahlreicher Programme auf Linux-Desktop-Systemen ist klik. Eine ebenfalls verwandte Konstellation ist unter Windows das installationsfreie Ausführen einer Linux-Distribution, die von USB-Stick aus zu starten ist, wie z. B. Damn Small Linux.

[Bearbeiten] Weblinks

Artikel
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