Navigon Mobile Navigator 7 – neue Wege?

Paul Belcl

Dank Aufnahme in das Navigon Beta Test Team war es mir möglich, die neue Version 7 des Mobile Navigator ausführlich zu testen.

 

Einleitung         

Ich kenne die Navigon Software schon seit langer Zeit. Der Mobile Navigator (=MN) war immer schon ein sehr gutes Programm. Speziell das Kartenmaterial von Navteq ist für seine hervorragende Qualität bekannt! Alte Versionen vom MN hatten allerdings oft den Ruf, langsam und Träge auf leistungsschwachen PDAs zu laufen. Diese und andere kleine Schwächen hat der MN7 abgelegt und ich bin der Meinung dass es Navigon sogar gelungen ist, einige Alleinstellungsmerkmale zu bekommen.

 

Sprachansagen „Text to Speech“

Der neue Mobile Navigator 7 sagt nicht nur sehr präzise an, ob Rechts oder links gefahren werden soll, sondern ist auch mittels eingebautem Text-to-Speech-Modul in der Lage, Straßennamen anzusagen. Diese herausragende Funktion hilft nicht nur in der Stadt bei kurz aufeinander folgenden Abzweigungen, sondert auch auf komplexeren Autobahnabfahrten, da die Software dort die Fahrtrichtung passend zu den Überkopfwegweisern ansagt. In der Praxis kann man damit navigieren ohne auf den Bildschirm sehen zu müssen.

 

Fahrspurassistent „pro“ und „Reality View Pro“

Zusätzlich zu den Ansagen werden auf der Autobahn und oft auch auf mehrspurigen Straßen die Fahrspuren angezeigt, die zum gewünschten Ziel führen. Die Ansichten sind dank „Reality View“ täuschend ähnlich auf die tatsächliche Fahrsituation abgestimmt. Auf der Autobahn, werden zusätzlich noch die Überkopfwegweiser angezeigt, um sich noch etwas leichter orientieren zu können. So ist es dann doch immer wieder ein Genuss auch einen Blick auf den Bildschirm zu werfen, obwohl es eigentlich dank hervorragender Textansagen nicht nötig wäre.

 

Radarwarner und Zusatzinfos

Um die Fahrt sicherer zu machen, warnt MN7 nicht nur auf Wunsch wenn man die Geschwindigkeit um einen einstellbaren Wert überschreitet, sondern kann auch auf so genannte „Unfallschwerpunkte“ aufmerksam machen, an denen meist auch eine Radarbox steht. In der Praxis sind diese Informationen auf einem sehr aktuellen Stand und können helfen, die Reise mit dem Auto nicht nur stressfrei, sondern auch straffrei zu gestalten. Allerdings warnt den MN nicht geschwindigkeitsabhängig sondern generell vor solchen Umfallschwerpunkten. Das bedeutet, dass die Meldung auf jeden Fall kommt, egal ob man zu schnell ist, oder nicht! ACHTUNG: In manchen Ländern (z.B. Schweiz) ist das verboten!

 

In der von mir getesteten Variante gibt es auch noch Zusatzinformationen über das Wetter für fast jeden beliebigen Ort in Europa, die abgerufen werden können. Auch kann man direkt aus der Navigation heraus über das Portal von HRS ein Hotel buchen, sofern man das nicht schon vor der Abreise getan hat.

Fußgängernavigation

Erstmals ist auch eine echte Fußgängernavigation möglich. Die Software lotst zuverlässig durch kleine Gassen oder  Fußgängerzonen und bringt den Nutzer sogar in Parkanlagen abseits der markierten Wege oder auf Trampelpfaden, sofern in der Karte vorhanden, zuverlässig ans Ziel. Da ich selten zu Fuß unterwegs bin, habe ich diese Funktion allerdings nicht so ausführlich getestet, wie die Navigation mit dem Auto.

Ich finde allerdings, dass hier noch ein großes Potential versteckt liegt, denn als Fußgänger kann man sich mit dieser Funktion einige unnötige Meter Weg ersparen. Wenn ich dabei beispielsweise an die vielen Parks in Wien denke die man als Fußgänger ja direkt durchqueren kann, anstatt mit dem Auto rundherum zu fahren.

Bedienung

In der Bedienerführung hat Navigon schon sehr stark aufgeholt. Früher war die Bedienung oft hakelig, aber jetzt ist sie nach einer kurzen Eingewöhnungsphase wirklich gut!

Je länger man mit anderen Programme gefahren ist (z.B. wie ich mit IGO), desto länger dauert es bis man sich an die Navigon-Bedienung gewöhnt hat.
Sucht man bestimmte Funktionen, die zur Situation passen, sollte man immer einen Blick in die „Optionen“ werfen. Diese Optionen, welche immer irgendwo am unteren Rand angezeigt werden, sind in jedem Menü mit unterschiedlichen Funktionen befüllt, die genau dort gerade gebraucht werden können. Ich habe diese Funktion anfangs stark unterschätzt und daher oft Dinge gesucht, die viel logischer untergebracht waren als ich vermutete.

Eine Kleinigkeit ist mir allerdings aufgefallen: Navigiert man zu einer Straßenkreuzung, dann kann man den zweiten Kreuzungspunkt nicht aus einer Liste auswählen bevor man zumindest EINEN Buchstaben der Kreuzungsstrasse eingegeben hat. Das ist etwas umständlich, wenn man den Namen des Kreuzungspunktes nicht kennt.

Kostenlose 30 Tage Testversion zum runterladen

Neu ist auch die kostenlose Testversion, die man sich von der Navigon Webseite (http://www.navigon.de) herunterladen kann. Diese funktioniert uneingeschränkt für 30 Tage und kann anschließend online gekauft und registriert werden. Das ist toll, um sich einen Eindruck zu verschaffen, wie gut das Programm wirklich ist und natürlich auch, um rauszufinden, ob es auf dem gewünschten PDA läuft. Es werden inzwischen von Navigon auch Geräte mit den neuen Bildschirmauflösungen unterstützt (z.B. WVGA 800 x 480)

Fazit

Meiner Meinung nach hat Navigon stark aufgeholt, und bewiesen, dass es immer noch Möglichkeiten gibt, eine bereits sehr gute Software noch besser zu machen!

Ich überlege mir ernsthaft, von IGO 8 auf den neuen Navigon umzusteigen! Wenn da nicht diese vielen netten Zusatzspielereien in IGO wären (eigene Overlays einbinden, Skins verändern, u.s.w) hätte ich meine Entscheidung wahrscheinlich schon längst getroffen….

Navigon gibt es nicht nur als Software sondern natürlich auch in einer sogenannten PNA Version. Bei dieser Variante kauft man ein Gerät, welches alle nötigen Funktionen für die Navigation in einem Gerät vereint (wie z.B. den 8110 von Navigon). Inzwischen ist diese Ausführung sogar mehr verbreitet, weil man sich viele Ärgernisse wie z.B. Softwareinstallation und Konfiguration erspart!
Egal, ob auf dem PDA oder einem PNA, die Software ist ihren Preis jedenfalls wert!