Österreich
- Kosovo
Partnership im höheren Bildungswesen und in der Forschung
Der Kosovo oder das Kosovo ist das jüngste Land Europas, das sich am 17. Februar 2008 als Republik Kosovo von Serbien loslöste und die staatliche Unabhängigkeit erklärte.
Für Serbien ist der Kosovo weiterhin seine autonome Provinz Kosovo. Auch international ist die Unabhängigkeit noch umstritten. Viele Staaten erkennen den Kosovo als souveränen Staat an, die meisten sind aber abwartend[1].
Serbien verlor im Kosovokrieg 1999 die Kontrolle über den Kosovo. Durch die UN-Resolution 1244 wurde das Gebiet unter UN-Verwaltung gestellt. Ab 15. Juni 2008 gibt es die Rechtsstaatlichkeitsmission der Europäischen Union im Kosovo („EULEX Kosovo“).
Kosovarische Gesellschaftsstuktur
Die Bevölkerung im Kosovo wächst sehr stark. Derzeit nimmt man
etwa 2,5 Millionen EinwohnerInnen an. Es ist eine sehr junge Gesellschaft:
• 33% sind jünger als 16 Jahre,
• nur 6% älter als 65 Jahre und
• 50% sind jünger als 25 Jahre.
Das Bevölkerungswachstum ist – wie in allen albanisch stämmigen Gesellschaften – hoch. Auf 23 Geburten kommen nur 7 Todesfälle. Familien mit mehr als 5 Kindern sind ein normaler Zustand. Die Durchschnittsgröße eines Haushalts besteht aus 6,5 Personen. Auf dem Land leben mehr Menschen zusammen als in der Stadt. Die Großfamilie mit ihrer internen Organisation erlaubt es auch mit so wenigen Ressourcen auszukommen.
Der Wohnraum gehört zu 99 Prozent der Familie. Nur ein Prozent lebt in Miete. Trotz der Größe der Familien haben nur 20 Prozent der Haushalte mehr als drei Zimmer. 93 Prozent heizen mit einem Holzofen. In den Städten haben 94 Prozent Fließwasser; am Land beziehen 44 Prozent ihr Wasser von einem Brunnen.
Die Lebenserwartung ist niedriger als in Zentraleuropa. Bei Frauen 71 Jahre und Männer haben eine durchschnittliche Lebenserwartung von 67 Jahren.
65 Prozent der Bevölkerung lebt am Land, der Trend in die Stadt zu ziehen ist groß. Speziell die Hauptstadt Prishtina wächst zusehends und hat etwa 600.000 Einwohner.
Ein wichtiger Wirtschaftsfaktor sind die im Ausland lebenden Kosovaren. Fast eine halbe Million lebt in verschiedensten Ländern der Welt, wo bei der Schwerpunkt in Deutschland und der Schweiz liegt.
Im Kosovo selbst leben zirka 30.000 Ausländer, die für verschiedenste internationale Organisationen wie UNO, EU oder KFOR arbeiten. Auch sie sind wirtschaftlich wichtig. Speziell für die Hauptstadt Prishtina, wo dadurch auch das Preisniveau höher ist als am Land.
Die Statistik[2] weist die Albaner mit – je nach Zählung – 88 beziehungsweise 91 Prozent als klare Mehrheit aus. Die Serben stellen 5 oder 7 Prozent. Auf die übrigen Gruppen, die da bestehen aus Türken, Bosniaken, Torbeschen, Goranen, Kroaten, Roma oder Aschkali entfallen 4 oder 5 Prozent.
Die Religionen haben gesellschaftlich und politisch wenig Bedeutung. Die Bevölkerung ist sehr liberal. Generell kann man feststellen, dass die Mehrheit der Kosovo-Albaner sunnitische Moslems sind und die Mehrheit der Serben serbisch-orthodox. In bestimmten Enklaven hat sich die römisch katholische Kirche erhalten. Der generelle Trend des Landes, den Anschluss an Europa zu finden verstärkt den Zulauf zur katholischen Kirche. In Prishtina entsteht im Augenblick die größte Kathedrale des Balkans für die in Prizren geborene Mutter Theresa.
Politik ist im Kosovo noch nicht ausgeprägt. Parteien sind auf Personen fokusiert und nicht auf politische Ausrichtungen. Es gibt keine linke und keine rechte Partei, keine sozialistische oder konservative. Alle sind aber national stark engagiert, was dem Charakter eines neuen Staates entspricht.
Probleme des Landes
Der Analphabetismus ist hoch. Im ländlichen Raum über 13 Prozent und im städtischen Gebiet 10 Prozent. Bei Frauen ist dieser Anteil höher. In der Stadt sind etwa nur 2 Prozent der Männer Analphabeten. Je älter die Menschen sind, umso weniger können sie lesen und schreiben. 20 Prozent der Frauen zwischen 55 und 59 Jahren gehören dazu. In der Altersgruppe zwischen 70 und 74 sind es dann fast 60 Prozent!
Die Regierung hat daher die Bildung an erste Stelle der Bemühungen gestellt.
Auf einer guten Ausbildung aufbauend kann die hohe Arbeitslosigkeit – zwischen 30 und 50 Prozent – bekämpft werden. Es existieren praktisch nur KMUs (Klein- Und Mittelbetriebe). Für Großunternehmen fehlen die Investoren und die Ex-Jugoslawischen Betriebe haben meist nach dem Krieg den Betrieb nicht mehr aufgenommen.
Der Stromverbrauch des Landes ist um etwa 20 Prozent höher als die eigene Produktion, die aus zwei kalorischen Kraftwerken kommt. Diese werden mit der im Tagbau geförderten Braunkohle versorgt. Das ältere Kraftwerk stammt aus den 70er Jahren und hat keinerlei Filterung. Die Abgase übersteigen um ein hundertfaches die internationalen Normen. Bedingt durch die Lage des Zentralgebiets im Amselfeld – wo auch die Kraftwerke stehen – und dessen Konversionsklima kommt es auch selten zu einer Zirkulation und einem Luftaustausch.
Ein Großteil der Bevölkerung zahlt die fällige Stromrechnung nicht oder ist gar nicht im Stande diese zu bezahlen. Stromabschaltungen sind die Folge. Sie werden aber durch den Strombezug über Nachbarn weiter fortgesetzt. So kam es zur Einstufung in Regionen, die sich aus dem durchschnittlichen Zahlungsverhalten der dort lebenden Konsumenten ergibt. In Relation zur Qualität der Region und ihrer Zahlungsmoral erfolgt auch die Stromversorgung. In der Kategorie A erhalten die Konsumenten ganzen Tag Strom, in der Kategorie B mit mittelmäßiger Zahlungsmoral 5 Stunden pro Tag und in der schlechtesten Zone C gibt es keinen Anspruch. Man versucht aber eine Versorgung mit zwei Stunden, denen vier stromlose Stunden folgen. Dies ist aber der Plan. Praktisch haben auch die A-Gebiete keine lückenlose Versorgung. Indirekt beeinflusst dies auch die Mieten für Wohnungen, die eben in elektrisch gut versorgten Gebieten höher sind.
Für die Politik ist eine Herausforderung – und auch eine internationale Forderung an die Regierung des neuen Staates – eine multiethnische Gesellschaft aufzubauen. Bei Minderheiten wie den Roma fehlen Grundversorgungen und ein allgemeines Schulwesen. Aufklärungskampagnen sollen hier eine Bewusstseinsänderung herbeiführen.
Bedingt durch die hohe Arbeitslosigkeit und das Fehlen von größeren Arbeitgebern ist das Lohniveau niedrig. Es liegt unter 300 Euro. Dies hat zur Folge, dass die Korruption hoch ist. Das organisierte Verbrechen hat sich in bestimmten Bereichen ausgebreitet.
Der Kosovo ist so zum ärmsten Land in der Region geworden. Trotzdem ist ein Nachkriegsboom zu erkennen. Die meisten Häuser sind neu gebaut und das Rot der Ziegel der Rohbauten prägt die Landschaft. Für Fassaden fehlt dann oft das Geld. Nach dem Kosovo-Krieg wurden 2 Milliarden Euro Hilfestellung gegeben, womit etwa 50.000 Häuser, 1.400 Kilometer Straßen und öffentliche Bauten errichtet wurden.
Das kosovarische Bildungssystem
1990 wurden alle nichtserbischen Lehrer gekündigt. Albanisch sprechende Familien schickten ihre Kinder nicht mehr zur Schule und bauten ein Untergrundsystem auf. Dies führte zu einer starken Isolierung und teilweisen Fehlfunktion. Nun muss das Bildungssystem wieder an europäische Standards herangeführt werden.
Auch bedingt durch die Altersstruktur in der Bevölkerung ist zirka ein Viertel der Bevölkerung im Bildungsbereich. Alleine die Schulen verzeichneten 2008 440.000 SchülerInnen.
Schulsystem
Im Kosovo gibt es etwas über 1000 Schulen mit leicht steigender Tendenz. Die Schüler werden wegen des Platzmangels in zwei bis drei Schichten unterrichtet. Auf Grund der schlechten Bezahlung der Lehrer (180 Euro pro Monat bei einem Durchschnittseinkommen im Land von 250 Euro) ist dieser Berufsstand rückläufig. 2004 waren es noch 28000 und 2005 nur mehr 26725. In der Vorschule sind zu hundert Prozent Frauen als Lehrer aktiv. In der Grundschule dann 60% Männer und in der Mittelschule 70% Männer. Die Qualifikation der Lehrer ist sehr problematisch und wurde so reformiert, dass alle Lehrerausbildungen in den Universitätsbereich eingegliedert wurden.
Die durchschnittliche Schüleranzahl pro Klasse ist hoch. Im internationalen Vergleich präsentiert sich das so:
Land Grundschule Mittelschule
Kosovo 24 19
Österreich 20-24 10-17
Tschechien 21-23 13-18
Deutschland 22-25 14-19
Ungarn 20-22 10-12
Italien 18-21 10-13
EU19 Durchschnitt 20-23 12-15
Quelle: OECD
Die variablen Zahlen ergeben sich auf Grund unterschiedlicher Schultypen.
Um das Niveau zu heben wird jährlich die Quote der Maturafragen erhöht. Bis 2008 mussten die Maturanten von 100 Fragen 30 Prozent richtig beantworten. 2008 wurde das auf 50 Prozent erhöht. Von 21.000 Kandidaten konnten 10.000 positiv abschließen. Der Prozentsatz der positiven Fragen wird nun jedes Jahr erhöht, bis zu 100 Prozent. Das soll dann auch Aufnahmeprüfungen an den Universitäten ersetzen.
Das Ziel für 2009 ist es, jeder Schule ein Computerlabor zu geben.
Die Prioritäten bei den Unterrichtsgegenständen sind
· Mathematik,
· Informatik und
· Englisch.
Die Lehrer dieser Gegenstände bekommen auch ein höheres Gehalt.
Erstmals wurden im Schuljahr 2008/2009 die Schulbücher vom Staat bezahlt. Erstmals kamen auch internationale Bücher zum Einsatz.
Universitätssystem
Der Professorenstand ist überaltert. Junge Forscher und Hochschullehrer sind zu einem großen Teil ins Ausland abgewandert. Die im Land geblieben Professoren haben oft nicht ausreichende Qualifikationen und sind im gesamten dem Ansturm an Jugendlichen nicht gewachsen. In der alten jugoslawischen Tradition waren Universitäten reine Lehreinrichtungen und machten keinerlei Forschung. Dies wirkt sich auch im Profil der Hochschullehrer aus. Das kosovarische Hochschulsystem muss also eine Erneuerung durchführen und gleichzeitig den Bologna Prozess umsetzen.
In einer Strategie für den Zeitraum 2005 bis 2015 hat das Bildungsministerium die Eckdaten festgelegt.
Vision
Kosovo – Open and democratic society Integrated in the European Higher Education Area, where knowledge and research are base for a sustainable cultural, social and economic development.
Mission:
Development of an effective higher educational system contributing to the welfare of the Kosovo society by offering a high quality education and research, with equal opportunities for all, in accordance to the values of liberty, democracy and diversity.
Key Strategic Objectives:
· Increase participation in higher education
· Improve the management in higher education
· Improve the quality of higher education
· Link higher education to research
· Stable funding for higher education
· Improve infrastructure
Die öffentliche Universität in Prishtina hat 35.000 Studierende, die Universität in Mitrovica 4.000 bis 6.0000. 30 Privatuniversitäten rekrutierten 15.000 Hörer[3].
Die Universität Prishtina hatte große organisatorische Probleme in der Überführung vom „Underground“ zum öffentlichen Status. 2004 wurde ein Statut genehmigt und mit einem neuen Rektor – Enver Hasani – ist Frieden und Arbeitsorientierung bei den Angestellten und Studierenden eingekehrt.
Die staatliche Universität in Nord Mitrovica steht unter Einfluss Serbiens. Sie startete im Herbst 2001 von Null weg.
18 Prozent der Jugendlichen gehen nach der Matura ein Hochschulstudium ein. Vergleichsweise sind es im benachbarten Mazedonien 30 Prozent und in Slowenien 81.
Bedingt durch die Politik der Europäischen Union ist es nur sehr wenigen Studierenden möglich einem Teil ihres Studiums im Ausland nachzukommen.
Durch das starke Ausleseverfahren bei den Studierenden gibt es
wenig Engagement für studentische Interessensvertretungen.
Österreich am Balkan
Österreich hat eine lange Tradition mit den Balkanländern. Seit Mitte der 90er Jahre gibt es generelle Hilfestellungen aus Österreich. Diese beziehen sich auf direkte Investitionen, aber auch auf die Entwicklung von Guidelines. Die moderne Bildung soll den Demokratisierungsprozess der Region unterstützen.
2006 wurde für den Kosovo ein neues Projekt definiert, in dem das System der Höheren Bildung im Kosovo reformiert werden soll. In Übereinstimmung mit dem Bologna Prozess soll der Kosovo in den europäischen Bildungsraum integriert werden.
Im ehemaligen Jugoslawien waren Universitäten reine Lehranstalten und nicht
nach dem Humboldtschen Prinzip für Forschung und Lehre zuständig. Österreich
will daher beim Aufbau von Forschungsinitiativen an Universitätsinstituten
behilflich sein.
Die Basis für diese „Kooperation auf Augenhöhe“ stellt ein Vertrag, ein
Memorandum of Understanding zwischen Österreich (BMWF, BMEIA) und dem Kosovo
(UNMIK, Ministerium für Unterricht, Wissenschaft und Technologie) dar.
Unter dem komplizierten Titel „Multidimensionales Projekt für die
Implementierung einer institutionalisierten Partnerschaft zwischen Österreich
und dem Kosovo im Bereich des tertiären Bildungswesens, der Forschung und
Innovation“ wird von der „Agency for European Integration“ im Zeitraum von drei
Jahren diese strukturelle Unterstützung gegeben.
Das Projekt KAPIHR
Österreich hat eine lange Tradition in der Unterstützung des Kosovo. Dementsprechend wurde 2006 ein Memorandum of Understanding unterschrieben, nach dem Österreich Unterstützung im universitären Bereich anbietet.
Finanzierung
Etwa 4 Millionen Euro werden eingesetzt, die sich aus verschiedenen
Gebern speisen:
• ca. 2,4 Millionen Euro Austrian
Development Agency,
• ca. 0,5 Millionen Euro BMWF und
• ca. 0,8 Millionen Euro vom kosovarischen
Bildungsministerium.
Die kosovarische Kofinanzierung soll zu 10 Prozent in Kind und zu 15 Prozent in Cash erfolgen.
Die vorgesehene Projektlaufzeit ist laut Vertrag von 1.12.2006
bis 31.12.2009. Praktisch wurde aber erst am Ende des ersten Quartals 2007
begonnen. Es ist von beiden Vertragspartnern vorgesehen, das Projekt – mit
eventuell neuen Schwerpunkten – weiter zu führen.
Projektorganisation
Der Fördernehmer ist das „Ministerium für Unterricht, Wissenschaft und Technologie, Kosovo“ (MEST).
Auf österreichischer Seite ist „Agentur für Europäische Integration und wirtschaftliche Entwicklung“ (AEI) zur Durchführung beauftragt.
Diese Organisation wurde im Dezember 2002 gegründet. Es handelt sich um einen „Non-Profit Verein“ dessen Mitglieder da sind:
• das Bundesministerium für Finanzen (BMF),
• das Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten (BMeiA),
• das Bundesministerium für Inneres (BMI),
• das Bundesministerium für Soziales und Gesundheit (BMSG),
• das Bundesministerium für Gesundheit, Familie und Jugend (BMGFJ),
• das Bundesministerium für wirtschaftliche Angelegenheiten (BMWA),
• das Bundesministerium für Verkehr, Infrastruktur und Technologie (BMVIT),
• das Bundesministerium für Unterricht und Kunst (BMUK),
• das Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung (BMWF),
• das Bundesrechenzentrum (BRZ),
• die Österreichische Industriellenvereinigung,
• die österreichische Bundeswirtschaftskammer
• u. a.
Der Umsatz der Organisation betrug in den ersten vier Jahren des Bestehens zirka 8 Millionen Euro. Die Finanzierung erfolgt zu 100 Prozent aus gewonnenen EU-Projekten. Der Länderschwerpunkte liegt bei den neuen EU-Staaten und Südosteuropa, zu dem eben auch der Kosovo gehört.
Der Projektleiter von AEI vor Ort ist Prof. Dr. Johann Günther. Von kosovarischer Seite wurde ihm ein lokaler Projektmitarbeiter beistellt: Herr Xhavit Rexhaj, der frühere Sektionschef für das Universitätswesen im kosovarischen Ministerium.
Da die Finanzierung von österreichischer Seite durch mehrere Organisationen erfolgt, ist für das Berichtswesen ein Steeringkomitee eingesetzt, das da besteht aus einem Vertreter:
· des Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten (BMeIA),
· des Bundesministeriums für Wissenschaft und Forschung (BMWF) und
· der Austrian Development Agency (ADA).
Bedingt durch die kosovarische Integration wird auch vom
· „Ministerium für Unterricht, Wissenschaft und Technologie, Kosovo“ (MEST)
ein Vertreter gestellt.
Dieses Personenkomitee setzte sich Mitte 2008 wie folgt zusammen:
· Frau Maga. Barbara Weitgruber (BMWF),
· Herr Stefan Weidinger (BMeIA) und
· Herrn Mag. Norbert Bieder (ADA).
Von kosovarischer Seite ist der verantwortliche Beamte für das Universitätswesen
· Herr Dr. Avdulla Aija
in das Gremium entsandt.
Vom lokalen Büro der Austrian Development Agency agiert Herr Mag. Andreas Fritz als Sekretär. Als beratende Mitglieder sind Dr. Klaus Schuch (Zentrum für Soziale Integration, Wien) und Frau Michaela Flenner als die Bildungsbeauftragte der ADA Mitglieder des Kontrollorgans.
Da das Projekt einen wesentlichen Schwerpunkt mit der staatlichen Universität – University Prishtina“ – setzt, wird bei Abhandlung von Punkten, die diese Universität betrifft auch der Rektor als Gast eingeladen.
Der Projektleiter – Prof. Dr. Johann Günther – weißt auf
Erfahrungen in Wirtschaft und Universität hin und leitet das Projekt vor Ort in
Prishtina.
Kosovarische Projektleiter Xhavit Rexhaj, der große Erfahrung im kosovarischen
Bildungsbereich hat. Er war mehrere Jahre leitender Beamter im
Bildungsministerium und unterrichtet an der Universität Prishtina.
Projektmodule
Das Projekt teilt sich in neun Module oder neun Teilprojekte. Der
Einrichtung
• einer kosovarische Akkreditierungsagentur
zur Evaluierung aller Universitäten,
• eines Zentrum für Innovation und
Technologie Transfer (CITT),
• eines Zentrums für internationale
Hochschul-, Forschungs- und Technologiekooperation (K-CIRT),
• eines National Academic Recognition
Information Centres (ENIC/NARIC) und
• eines Forschungsrates - Council of
Research and Technology.
• Gemeinschaftliche Forschungsprojekte
werden gefördert um international anerkannte Forschungsergebnisse im
gesellschaftspolitischen Bereich Südosteuropas verfügbar zu machen.
• Fellowship Programme sollen jungen
wissenschaftlichen Mitarbeitern der Universität Prishtina eine international
anerkannte Qualifikation ermöglichen.
• University Twinnings: Die Universität
Prishtina wählte drei Fakultäten (Recht, Medizin und Philosophie mit dem
Schwerpunkt der Politikwissenschaften und der Psychologie) aus, die durch das
Projekt gesamtheitlich unterstützt werden sollen. Das bedeutet eine Erhöhung
der Management-, Lehr- und Forschungsqualifikation. In einem
Ausschreibungsverfahren sollen sich österreichische Universitäten, Fakultäten
oder Institute beziehungsweise auch Netzwerke an dieser partnerschaftlichen Qualifikation
beteiligen.
• In einem Sector Programming soll auch die
Struktur und die Organisation des Bildungsministeriums den internationalen
Anforderungen eines modernen Bildungswesens im universitären Bereich
herangeführt werden.
Daneben werden die Unterstützungsaktivitäten Österreichs noch durch andere
Kanäle bedient, die den internationalen Studenten- und Professorenaustausch
unterstützen und finanzieren.
Das vorliegende Projekt soll aber eine Langzeitwirkung haben und die lokalen
Experten befähigen selbst aktiv zu sein und die international notwendigen
Forderungen umsetzen.
Prof. Dr. Johann Günther
Projektmanager im Kosovo
Prishtina, Juni 2008
Mehr unter:
www.aei-austria-kosovo.com (Newsletter)
www.johannguenther.at (Homepage des Projektleiters)
Literatur
BUSEK, Erhard: „Balkan – Pulverfass oder Hoffnungsgebiet?“,
in „Europäische Rundschau“ 2007/2, Wien, Seite 47-56
DALL, Elke: „Science and Technology in the Western Balkans“, Wien 2008
PUPOVCI, Dukagjin: „New Realities and Challenges of the higher Education System in Kosovo“, presentation at „Centre for Social Innovation“, Vienna, March 18, 2008
GUNDARA, Jagdish; PEFFERS, Jack: „Quality Education for all in Kosovo“, UNICEF, London 2005
JOPP, Mathias; SANDAWI, Sammi: “Operationalisierung von Security Sector Reform (SSR) auf dem Westlichen Balkan – Intelligente/creative Ansätze für eine langfristige positive Gestaltung dieser Region“, Institut für Europäische Politik, Berlin 2007
Mike Wort, Finn Hedwall, … “Feasibility study in sector wide approaches in Kosovo education”, a project supported by Swedish SIDA, implemented by Swedish SIPU, Prishtina, 2008
NN: Project Appraisal Document (PAD) for the World Bank supported IDEP project in Kosovo education, WB, Prishtina, 2008
NN: „Business Conditions Index in Kosovo 2005“, Kosovo Cluster and Business Support Project, USAID, Prishtina 2006
NN: “Kosovo in figures 2005, Series 1: General Statistics”, Statistical Office in Kosovo, Prishtina 2006
PICHL, Elmar: “The State of Higher Education in Kosovo”
PUPOVCI, Dukagjin: „Strategy for Development of Pre-University Education in Kosovo 2007-2017“, Prishtina 2007
SIPU (International Swedish Institute for Public Administration): “Kosovo Road Map for Improved Education Sector Performance and Aid Effectiveness”, Prishtina 2008