Datalogger iGot-U GT-600 – Set and forget?

Paul Belcl

In meinem letzten Bericht, habe ich einige Datalogger verglichen und da war der GT-200e dabei. Nun habe ich von Mobile Action das Nachfolgemodell zum Testen bekommen, den i-GotU GT-600.

Das neue Modell ist zwar baugleich, aber um eine nicht unwesentliche Funktion erweitert worden.

 Einführung

Die neue Funktion des GT-600 ist eine automatische Abschaltefunktion, wenn der Logger nicht bewegt wird. Trivial, wird man glauben, aber weit gefehlt! Denn diese Funktion macht es möglich den Datenlogger wirklich intuitiv zu verwenden. Einfach auf den Wanderrucksack draufgeschnallt und das wars. Alles andere macht der Logger selbsttätig. Natürlich muss man ihn ab und zu aufladen ;-)

 

Beim GT-600 ist eine Silikon Hülle dabei, an die man ein Klettband montieren kann. Mit dieser Ausstattung kann man den Logger nahezu überall befestigen. Entweder am Arm, am Handgelenk, am Tragegurt einer Tasche oder eines Rucksackes.

 Technik

Größe:                    46 x 41.5 x 14 mm
Gewicht:                37g
Empfänger:           SiRF Star III 65nm GPS low power chipset
Speicher:               64M flash memory, oder 262,000 Wegpunkte
Batterie:                 LiOn Akku mit 750 mAh
Kaltstart:                35 Sekunden
Anschluss:            USB 1.1

Besonderheiten:  eingebauter Bewegungsschalter, wasserdicht

Der eingebaute Bewegungsschalter deaktiviert den Logger sobald er eine gewisse Zeit nicht mehr bewegt wurde und spart somit Akku. So kommt der Logger auf sehr lange Akkulaufzeit.

Wichtig ist, den Datenlogger beim ersten Mal erst draußen einzuschalten. denn dann ist es für das Gerät leichter einen brauchbaren Empfang für einen ersten FIX zu finden. Danach ist es nicht mehr so wichtig, denn der Empfänger merkt sich den Ort des letzen gültigen Signals und sucht von dort aus wieder nach einem Fix.

Schwierig wird es nur wenn man Teile des Weges ohne Empfang zurücklegt, zum Beispiel in der U-Bahn. In diesem Fall wird der Empfänger einige Zeit im Freien brauchen, bis er wieder einen Empfang und auch einen Fix bekommt. Diese Einschränkung trifft allerdings alle GPS Logger egal welchen Chipsatz sie haben.

Und da kommen wir schon zu einem wichtigen Punkt der speziell Datalogger von i-gotU betrifft. Sie müssen aufgrund des verbauten SIRF III Chipsatzes immer gute Sicht zum Himmel haben, da der SIRF Chipsatz im Abgeschirmten Zustand nur schlecht funktioniert!

Aber das sollte sich beim Fototaggen, oder Wandern ja machen lassen ….

Zusätzlich ist der Logger auch wasserdicht. Dadurch kann man ihn auch bei feuchten Aktivitäten verwenden, beispielsweise beim Wassersport, oder Schifahren.

 

Das Highlight des GT-600 ist die Software - @Trip

Der beste Logger hilft nix, wenn die mitgelieferte Software nicht brauchbar ist. Da kann der Logger von MobileAction richtig gut punkten!

Das mitgelieferte Programm beginnt schon bei der Installation einen professionellen Eindruck zu machen. Es installiert die Software, danach wird man aufgefordert den GT-600 anzustecken. Anschließend wird automatisch der Treiber installiert. An Emde der Installation wird noch abgeprüft ob das richtige .net Framework auf dem Rechner ist, und auch dieses installiert, wenn nötig.

 

Startet man die Software kann man den Logger sofort automatisch auslesen lassen. Natürlich ist es auch möglich Daten von anderen Geräten zu importieren, wenn sie im *.gpx oder im *.gpk Format verfügbar sind. Danach kann man sie die Routen ansehen, sie bearbeiten oder gleich auf dem Webspace von Mobile Action der Öffentlichkeit präsentieren.

Anfangs ist die Software etwas gewöhnungsbedürftig, aber man findet sich danach gut zurecht. Einige der vielen Funktionen offenbaren erst nach einer kurzen Einarbeitungszeit ihre volle Funktionalität.

 

DER Tipp für „Foto tagging“

Zuerst muss man einmal sicherstellen, dass die Zeit der Kamera korrekt eingestellt ist, sonst können die Fotos nach der Aktion nicht automatisch richtig zugeordnet werden.

Ist man im Freien, sollte man mal stehen bleiben bis der Datenlogger auch einen FIX hat. Das zeigt der GT-600 an, indem die rote und die blaue LED gleichzeitig aufblinken.

 

Nun kann es eigentlich schon losgehen. Man sollte natürlich beim Foto Taggen darauf aufpassen, dass der Logger immer auch in der Nähe der Kamera ist, denn sonst stimmt die Position nicht mit dem Ort des Fotos überein. Eh klar werde ihr sagen, aber in der Praxis bleibt der Rucksack schon mal auf einer Parkbank liegen während man losrennt, einen seltenen Vogel zu fotografieren ;-)

 

Ist die Fotowanderung abgeschlossen geht es ans zusammenstellen der Aufzeichnungen.

Daten aus dem Logger auslesen, Fotos in einen Ordner spielen und diesen beim Datenauslesen angeben.  fertig! Sofern die Zeit synchron ist werden die Fotos bereits auf der Route mit angezeigt.

 

Stimmt die Zeit nicht mit den Geodaten überein, kann man anhand EINES Fotos, von dem man die korrekte Position weiß, alle Fotos aus dem Ordner automatisch richtig zuordnen lassen. Dazu öffnet man im Programm die Eigenschaften des Fotos und setzt dort die Zeit richtig. Alle anderen Fotos werden dann auf Knopfdruck passend zugeordnet!

Außerdem ist die Software in der Lage die Geodaten gleich nach der richtigen Positionsbestimmung, in die entsprechenden EXIF Felder der JPG Dateien einzutragen, das finde ich wirklich toll!!

 

Online Präsentation der Routen

Hat man eine Route fertig bearbeitet, kann man sie online auf dem Server von Mobile Action stellen.

Entweder man veröffentlicht seine Route mit einem Schlüssel, damit nur bestimmte Personen diese Route sehen können, oder einfach als „öffentlich“ für Alle.

Die Routen werden auf dem a-trip Server mit einem Nummernkürzel abgelegt und können dort dann angesehen, oder nachgefahren werden

Ich habe euch eine Beispielroute von einer Segwaytour des letzen Sommers zum Ansehen abgelegt.

http://www.a-trip.com/tracks/view/42937

Natürlich lassen sich auch gleich Fotos dazugeben, wenn man das möchte. Auch hier habe ich ein Beispiel von einem Rundflug über Salzburg für Euch: http://www.a-trip.com/tracks/view/42948
Allerdings hatte ich hier die Zeit der Kamera nicht korrekt eingestellt und musste daher einige Fotos händisch positionieren!

Mit dem Programm ist es auch möglich Fotos Picasa oder Flicr hochzuladen. Da ich diese Dienste nicht verwende, habe ich das allerdings nicht ausprobiert.

 

Fazit - wann ist der GT-600 empfehlenswert

Der i-gotU GT-600 von Mobile Action ist durch Verwendung des Sirf Star III Chips sicher nicht der empfangsstärkste Empfänger, zeichnet sich aber trotzdem durch einige Besonderheiten aus.

 

J Leistungsfähige Software

J Möglichkeit zur Onlinepräsentation von Tracks

J Automatische Abschaltung

J wasserdicht

 

L „nur“ Sirf Star III Chipset (braucht immer gute Sicht zum Sattelitten!)

 

Der Logger ist natürlich auch als Bluetooth Empfänger für PDAs und Notebooks verwendbar. Er kann sogar während des Betriebes als Bluetooth Empfänger Daten mitloggen. Das können auch nicht alle Empfänger…

 

Ich habe den GT-600 die meiste Zeit auf meinem Rucksack montiert und verwende ihn als Datenlogger für alle Aktivitäten wo der beste Empfang nicht so wichtig ist. Beispielsweise bei einer Segwaytour ist er ideal. Ich befestige ihn am Lenker und da macht es auch nix wenns mal regnet, den der GT-600 ist ja wasserdicht.

 

Für alle die einen Datalogger für die Hosentasche, oder fürs Auto suchen ist der GT-600 nicht geeignet, denn sobald der Empfänger etwas abgeschirmt ist, läßt auch der Empfang sehr zu wünsche übrig….

Grundsätzlich ist schon die Software den Preis des GT-600 wert, denn diese ist nach einer entsprechenden Einarbeitungszeit sehr brauchbar!